Die französische Sportmarke Le Coq Sportif wird nach ihrer Insolvenz neu aufgestellt. Das Pariser Handelsgericht hat dem Sanierungsvorschlag einer Investorengruppe unter der Leitung des Unternehmers Dan Mamane zugestimmt.
Dan Mamane plant eine Investition von zunächst 70 Millionen Euro und will das Unternehmen langfristig wieder profitabel machen. Die Gruppe setzte sich damit gegen ein konkurrierendes Konsortium durch, das unter anderem vom Unternehmer Xavier Niel und Judoka Teddy Riner unterstützt wurde. Kritik an der Entscheidung kam vor allem von der unterlegenen Seite, die den Verkaufsprozess als einseitig empfand und vergeblich eine Wiederholung beantragte.
Mit dem Einstieg Mamanes übernimmt Alexandre Fauvet die Geschäftsführung von Le Coq Sportif. Fauvet war zuvor unter anderem für Lacoste und Fusalp tätig. Ziel der neuen Führung ist es, die Marke bis 2030 auf einen Jahresumsatz von 300 Millionen Euro zu führen und eine nachhaltige Rentabilität zu erreichen.
Le Coq Sportif war zuletzt mehrfach in die Schlagzeilen geraten – unter anderem wegen Lieferproblemen im Rahmen der Olympischen Spiele 2024 in Paris, für die das Unternehmen die französische Delegation ausstattete. Ein Kredit des Organisationskomitees in Höhe von 2,9 Millionen Euro wurde notwendig, um die Produktion sicherzustellen. Zudem klagte der französische Rugbyverband, mittlerweile Partner von Adidas, auf eine ausstehende Zahlung von 5,3 Millionen Euro.
Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete Le Coq Sportif einen Nettoverlust von 18,2 Millionen Euro. Die damalige Eigentümerin, die Schweizer Private-Equity-Gesellschaft Airesis, führte die Entwicklung unter anderem auf eine strategische Neupositionierung im Schuhbereich zurück. Die neue Strategie soll neben der Sanierung auch den internationalen Ausbau vorantreiben.
Der Umsatz außerhalb Frankreichs soll bis 2027 verdreifacht werden. Schwerpunkte der Markenentwicklung liegen künftig in den Bereichen Sportstyle, Sporttradition, Lifestyle und Performance. Unterstützt wird Mamanes Konsortium unter anderem von der japanischen Unternehmensgruppe Itochu und Udi Avshalom, dem ehemaligen COO von Adidas Yeezy.