World Athletics setzt große Hoffnungen in die Netflix-Dokuserie „Sprint“, um neue Starathleten zu fördern und das langfristige Interesse an der Leichtathletik zu stärken.
Die Leichtathletik steht vor der Herausforderung, das Zuschauerinteresse auch außerhalb der großen Meisterschaften aufrechtzuerhalten und das Vakuum zu füllen, das seit Usain Bolts Rücktritt 2017 entstanden ist. Erfolgreiche Olympische Spiele in Paris 2024 mit hoher Einschaltquote und starkem Social-Media-Engagement sowie der positive Start der Serie stimmen den Verband jedoch optimistisch.
Auf der Sportbusiness-Konferenz Sportel in Monaco erklärte der Rundfunkdirektor von World Athletics, dass es wichtig sei, den Athleten eine Plattform für ihre Geschichten zu bieten. „Nach Bolts Rücktritt mussten wir eine neue Generation von Stars aufbauen, aber nur eine Handvoll davon haben mehr als eine Million Follower in den sozialen Medien“, erklärte er. Die Serie könne dazu beitragen, dass nicht nur die Athleten, sondern auch der Verband selbst davon profitieren.
Die neue Dokuserie ist Teil der umfassenderen Neuausrichtung von World Athletics. Neben einer aufgefrischten Markenpräsentation plant der Verband eine globale Saisonstruktur, die mit der Einführung der World Athletics Ultimate Championship 2026 ihren Höhepunkt finden soll. Ein Preisgeld von 10 Millionen US-Dollar (9,2 Millionen Euro) soll die Kritik am Mangel finanzieller Anreize sowie an fehlenden großen Wettkämpfen außerhalb der Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele abmildern. Initiativen wie Michael Johnsons Grand Slam Track und Alexis Ohanian’s Athlos haben in letzter Zeit ebenfalls versucht, solche Lücken zu schließen.
„Sprint ist kein Allheilmittel für all unsere Probleme, aber wir hoffen, dass es dazu führt, dass die Leute große Meisterschaften länger verfolgen“, sagte der Rundfunkdirektor von World Athletics abschließend.