Der Wettanbieter bwin möchte seinen Vertrag als offizieller Wettpartner der UEFA nicht verlängern. Nun sucht der europäische Fußballverband nach einem Nachfolger.
Bwin soll beschlossen haben, seine dreijährige Partnerschaft mit der UEFA, die am Ende der Saison 2023/24 auslief, nicht zu verlängern. Die UEFA Europa League und die UEFA Conference League waren wichtige Bestandteile dieses Vertrags.
Die 2021 unterzeichnete Partnerschaft war ein Meilenstein, da bwin der erste offizielle Wettpartner dieser beiden Wettbewerbe war. Während der dreijährigen Vertragslaufzeit profitierte der Betreiber von umfangreichen Marketing- und Branding-Möglichkeiten, darunter Sichtbarkeit durch Stadionwerbung auf Bandentafeln und Sendehintergründen.
Die Rechte an den beiden Klubwettbewerben werden als kombiniertes Paket von Team Marketing verkauft, der exklusiven Sponsoring-Verkaufsagentur für die UEFA-Klubwettbewerbe der Männer. Die Agentur arbeitet aktuell daran, einen neuen Deal zu finden. Mittlerweile soll die Agentur bereits einen lukrativen Ersatz aus der Wettbranche in Aussicht haben.
Verkleinerung der Sponsoring-Aktivitäten bei bwin
Es wird angenommen, dass die Entscheidung eine umfassendere Verkleinerung des Sponsoring-Portfolios von bwin darstellt, da die Muttergesellschaft Entain mit den Folgen einer Bestechungsuntersuchung, erheblichen Verlusten und einem fallenden Aktienkurs zu kämpfen hat.
Entain, dem auch die Wettmarken Ladbrokes und Coral gehören, hat in letzter Zeit Schwierigkeiten gehabt. Im Dezember letzten Jahres trat CEO Jette Nygaard-Andersen zurück, kurz nachdem das Unternehmen im Rahmen einer Vereinbarung mit der britischen Staatsanwaltschaft zur Zahlung einer Entschädigung von 615 Millionen Pfund (726,49 Millionen Euro) verurteilt worden war, weil es nicht gelungen war, Bestechung bei seiner ehemaligen türkischen Tochtergesellschaft zu verhindern.
Diese Entwicklung hatte negative Auswirkungen auf das Unternehmen in allen Bereichen. So ist der Aktienkurs von Entain im vergangenen Jahr um 49,1 % gefallen. Die Geldstrafe führte außerdem im Jahr 2023 zu einem Verlust vor Steuern in Höhe von 842,6 Millionen Pfund (995,35 Millionen Euro).