Die französische Fußballliga LFP ist mit ihrer neuen Streaming-Plattform Ligue 1+ erfolgreich in die Saison gestartet.
Bereits am Eröffnungswochenende verzeichnete der Direct-to-Consumer-Dienst über 600.000 Abonnements – und damit laut LFP Media-Chef Nicolas de Tavernost mehr als der bisherige Rechteinhaber DAZN im gesamten Vorjahr.
Ligue 1+ war ins Leben gerufen worden, nachdem es der LFP nicht gelungen war, einen langfristigen TV-Partner für die nationalen Medienrechte zu finden. Zum Preis von 14,99 Euro im Monat erhalten Fans Zugriff auf acht Live-Spiele pro Spieltag, zusätzliche Formate wie Magazinsendungen sowie exklusive Einblicke aus Schiedsrichterzimmern und Umkleiden. Für unter 26-Jährige gibt es ein vergünstigtes Paket für 9,99 Euro.
De Tavernost zeigte sich in einem Interview mit L’Équipe zufrieden mit dem Start der Plattform. Trotz kleiner technischer Probleme, insbesondere beim Distributionspartner Amazon, sei der Launch sowohl redaktionell als auch technisch gelungen. Ziel sei es, die Abonnentenzahl bis Saisonende auf eine Million zu steigern. Langfristig peilt die Liga 2,5 Millionen Abonnements an.
Der Aufbau der eigenen Plattform soll der Ligue 1 aus der medienrechtlichen Krise führen, die seit dem Platzen des milliardenschweren Mediapro-Vertrags 2020 anhält. Mit dem Start von Ligue 1+ ist Frankreichs höchste Spielklasse die erste große europäische Fußballliga, die ihre Spiele selbst in den Heimatmarkt überträgt. Ob das Modell nachhaltig wirtschaftlichen Erfolg bringt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen – insbesondere mit Blick auf Einnahmen, Bindung der Fans und mögliche Preisanpassungen.
