Die französische Sportmarke Le Coq Sportif steht vor großen Herausforderungen. Trotz der Rolle als Trikotsponsor der Olympischen Spiele 2024 kämpft das Unternehmen mit finanziellen Verlusten und sucht dringend nach Investoren.
Die französische Sportbekleidungsmarke Le Coq Sportif, Trikotsponsor der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris, steht unter erheblichem finanziellem Druck. Das Pariser Handelsgericht hat ein Umstrukturierungsverfahren eingeleitet und dem Unternehmen eine sechsmonatige Beobachtungsfrist eingeräumt, um Finanzierungslösungen zu finden.
Die in der Schweiz ansässige Private-Equity-Firma >> Airesis, die 75 % der Anteile an Le Coq Sportif hält, erklärte, sie werde die Frist nutzen, um mit potenziellen Investoren und strategischen Partnern Gespräche zu führen. Ziel sei es, das Unternehmen zu stabilisieren und die Arbeitsplätze der rund 330 Mitarbeiter sowie hunderter weiterer indirekter Beschäftigter zu sichern.
In einer Stellungnahme betonte Airesis die Bedeutung der Spiele 2024 für die Marke: „Wir wollen vom Erfolg der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 profitieren, die bereits die Fähigkeit von Le Coq Sportif unter Beweis gestellt haben, eine globale Marke zu sein, und gleichzeitig das französische Industrie-Know-how bewahren und ausbauen.“
Trotz der Rolle als offizieller Trikotausstatter für Paris 2024 kämpft Le Coq Sportif mit hohen Schulden. Bereits 2020 musste das Unternehmen einen Kredit von 2,9 Millionen Euro (3,05 Millionen US-Dollar) von den Organisatoren der Spiele aufnehmen, um die Lieferung von rund 370.000 Sportbekleidungsstücken für die französische Delegation sicherzustellen. Hinzu kamen 12,5 Millionen Euro (13,2 Millionen US-Dollar), die 2023 von der französischen Regierung als Kredit bereitgestellt wurden.
Die jüngsten Finanzergebnisse zeigen einen Nettoverlust von 18,2 Millionen Euro (19,2 Millionen US-Dollar) im ersten Halbjahr 2024 – eine Verschlechterung im Vergleich zum Verlust von 10,5 Millionen Euro (11,1 Millionen US-Dollar) im Vorjahreszeitraum. Für das Geschäftsjahr 2023 hatte das Unternehmen bereits ein Defizit von 28,3 Millionen Euro (29,8 Millionen US-Dollar) gemeldet.
Zusätzlich belastet ein Rechtsstreit mit dem französischen Rugbyverband (FFR) die Marke. Der FFR verklagt Le Coq Sportif auf 5,3 Millionen Euro (5,58 Millionen US-Dollar) wegen nicht gezahlter Beträge. Der Verband hat inzwischen Adidas als neuen Trikotausstatter verpflichtet und einen Vierjahresvertrag unterzeichnet.