Wie andere Länder auch, setzen spanische Profivereine auf Geld aus dem Ausland. Allerdings stellt sich der erhoffte Erfolg derzeit oft nicht ein, der Frust bei den Klubs steigt, die Fans protestieren.
Als Folge dieser Misere denken auch Investoren über einen Rückzug nach. International verbuchen Gruppen wie die City Football Group aus Abu Dhabi (mit unter anderem Manchester City) oder die Fenway Sports Group (FC Liverpool) durchaus Erfolge. In Spanien ist das noch nicht der Fall. Dabei ist die Quote ausländischen Kapitals hoch. Laut CIES Football Observatory haben 47 Prozent der Klubs wenigstens einen nicht-spanischen Aktionär, in England beträgt der Wert 75, in Italien 38 und in Deutschland nur elf Prozent.
Mittels eines britischen Infrastrukturfonds (CVC) stellt La Liga zudem zwei Milliarden Euro zur Verfügung, damit sich die Klubs für (in- und ausländische) Investoren und TV-Kunden attraktiver machen. Der Erfolg hat sich nicht eingestellt. Vor zwei Jahren stiegen mit Elche, Espanyol Barcelona und Valladolid drei Investoren-Klubs ab, vergangene Saison waren das mit Granada und Almeria zwei weitere. Aktuell liegen mit Espanyol, Valencia und Tabellenschlusslicht Valladolid ausgerechnet drei Investorenklubs am Ende der Tabelle.
In Valencia wird gemunkelt, dass sich der aus Singapur stammende Milliardär und Eigentümer Peter Lim zurückziehen soll, er hält 92 Prozent der Anteile. Bei Valladolid hält Ronaldo Nazario mit 82,7 Prozent die meisten Anteile, hier wird offen über einen Rückzug gesprochen. Die Fans fordern dies sogar, genauso ist das bei Espanyol, wo Chen Yansheng 99 Prozent hält. Simon Chadwick, Professor für Sport-Ökonomie wird im deutschen Fachblatt ‚kicker‘ so zitiert: „Wir Europäer haben meistbietend unsere Seele verkauft und nicht einmal nachgefragt, wer genau unsere Klubs ersteht. Und wenn wir gefragt haben, haben wir die Antworten ignoriert. Es ist leicht, die Saudis zu beschuldigen, die Kataris oder die Chinesen. Aber wir Europäer haben nichts getan, um es zu verhindern.“
Wie es gehen kann, zeigt just die City Football Group, die den FC Girona in die Champions League führte. Auch Andy Kohlberg aus den USA machte aus Real Mallorca einen Klub, der weit vorne zu finden ist, letzte Saison schaffte man es sogar ins Pokalfinale.