KTM und zwei Tochtergesellschaften sind mit Verbindlichkeiten von rund 2,9 Milliarden Euro insolvent. In den ersten zwei Monaten der Sanierung sollen 750 Stellen gestrichen werden.
Der Motorradhersteller >> KTM hat wie angekündigt Insolvenzanträge für die KTM AG sowie die Tochtergesellschaften KTM Components GmbH und KTM F&E GmbH eingereicht. Die Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung wurden beim Landesgericht Ried im Innkreis eröffnet. Insgesamt beschäftigen die drei Gesellschaften 3623 Mitarbeitende.
Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf rund 2,9 Milliarden Euro, betroffen sind etwa 2500 Gläubiger. Laut Gläubigerschutzverbänden wie dem AKV sind von der Insolvenz allein bei der KTM AG 2380 Mitarbeitende betroffen, bei KTM F&E 765 und bei KTM Components 478. Bereits im ersten Monat sollen rund 500 Stellen gestrichen werden, im zweiten Monat weitere 250. Ziel des Sanierungsverfahrens ist es, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Gläubiger sollen eine Quote von 30 Prozent erhalten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren.
Hintergründe der Insolvenz
Trotz guter Verkaufszahlen von 265.000 Motorrädern im Jahr 2024 wurden hohe Lagerbestände von etwa 130.000 Stück sowie Rückgänge im US-Markt zu einem Problem. Zusätzlich belasten hohe Produktionskosten in Österreich die Bilanz. KTM hatte Mitte November einen Finanzbedarf von 650 Millionen Euro angemeldet, jedoch konnte keine außergerichtliche Lösung gefunden werden.
„Wir werden nach Verfahrenseröffnung auf detaillierte Informationen zum Nachweis der Finanzierung dieser Quote drängen und uns für das bestmögliche wirtschaftliche Ergebnis für die Gläubiger einsetzen“, sagte Karl-Heinz Götze vom KSV1870.
Folgen für die Region und weitere Betriebe
Die Insolvenz betrifft nicht nur die Mitarbeitenden von KTM direkt, sondern könnte auch zahlreiche Arbeitsplätze in der Region Mattighofen gefährden. „Für Mattighofen ist natürlich so eine große Insolvenz eines so großen Unternehmens ein riesengroßer Schlag“, erklärte Iris Schmidt vom Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich. Die Behörde prüft aktuell mögliche Stiftungsmodelle, um die Auswirkungen auf die Region zu mildern.