Seit 1. September ist Franz Koll nach einer Pause von rund acht Jahren wieder bei Intersport. Im Exklusiv-Interview mit sportsbusiness.at spricht er über die Rückkehr, welche Strategie man nun verfolgt und wie man den Wintersport in Zeiten des Klimawandels zu den Menschen bringt.
++ sportsbusiness.at exklusiv von Georg Sohler ++
sportsbusiness.at: Sie waren von 2009 bis 2016 in verschiedenen Funktionen bei der Intersport Austria GmbH. Als Geschäftsleiter waren Sie für den Bereich Vertrieb, Einkauf und Marketing verantwortlich, jetzt leiten Sie als CEO die Märkte in Österreich, der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Wie kam dieses „Heimkommen“ zustande?
Franz Koll: Ich war nach der ersten Zeit bei Intersport in anderen Bereichen tätig, zuerst als CEO von bellaflora und dann von 3e, also Blumen und Werkzeuge. Dann wurde ich kontaktiert, wir hatten sehr gute Gespräche und meine Sport-DNA bzw. mein Background im Sport haben mich auch emotional zu einer Rückkehr überzeugt.
sportsbusiness.at: Gartengestaltung und Werkzeuge sind für den einen oder anderen schon emotional, ist das beim Sportwarenhandel vielleicht noch mehr der Fall?
Koll: Das Thema ist emotionaler. Jeder, der Sport betreibt oder betrieben hat, pflegt einen gewissen Umgang mit anderen Menschen. Das heißt aber nicht, dass dieser unprofessionell ist. Mein Ansatz ist es, eben diesen Teamspirit in unserer Mannschaft zu haben und eben gleichzeitig professionell zu sein. Wir haben als Intersport hohe Ziele und wollen viel erreichen. Von nichts kommt nichts, das muss man sich alles erarbeiten.
sportsbusiness.at: Intersport hat sich auch entschieden, den Menschen einiges zu bieten, man kann es "Premium" nennen. Es ist jedenfalls ein sich an den eigenen, hohen Qualitätsstandards orientierender Preis. Billiger – wenn auch zu zum Teil fragwürdiger Qualität – bekommt man gefühlt immer alles irgendwo.
Koll: Es stimmt, wir sind insgesamt eher ein Anbieter im Premiumsegment. Natürlich haben wir auch „gute“ Angebote, aber uns ist das Preis-Leistungs-Verhältnis wichtiger. Somit gehen wir auch mit unseren Eigenmarken nicht unter ein bestimmtes Qualitätsniveau, weil wir das einfach nicht wollen. Das können andere machen, die vielleicht mehr auf den Preis fokussieren. Intersport ist schlicht kein Hard-Diskonter, bei dem Preis über Qualität steht