Das Österreichische Olympische Comité (ÖOC) hat einen neuen Präsidenten: Horst Nussbaumer wurde am Montag im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung in Wien mit 42 von 44 gültigen Stimmen zum zwölften Präsidenten des ÖOC gewählt.
Der 53-jährige, dreifache Olympia-Teilnehmer im Rudern und langjährige Sportmanager tritt damit die Nachfolge von Karl Stoss an, der das Amt seit 2009 innehatte. „Es ist ein großes Privileg und eine besondere Ehre, als Präsident für das Österreichische Olympische Comité für die olympische Bewegung und die olympischen Fachverbände tätig sein zu dürfen. Mit dem Ziel, für unsere Athlet:innen, Trainer:innen und das ganze Umfeld die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen, um bei der größten Sportveranstaltung der Welt Bestleistungen abrufen und – wenn am Tag X wirklich alles passt – auch Medaillen gewinnen zu können“, erklärte Horst Nussbaumer. Er ist der erste ÖOC-Präsident seit 1913, der selbst olympische Wettkampferfahrung mitbringt.
Nussbaumer kündigte einen intensiven Austausch mit allen Institutionen des österreichischen Sports an. Die Weiterentwicklung von Vision und Leitbild des ÖOC sowie eine moderne Infrastruktur, mehr Sportwissenschaft und nachhaltige Investitionen sollen helfen, den österreichischen Spitzensport international konkurrenzfähig zu halten.
Bereits seit Juni 2024 steht mit Florian Gosch auch ein neuer Generalsekretär fest. Der frühere Beachvolleyball-Olympionike und langjährige Marketingchef des ÖOC übernimmt ab sofort die operative Verantwortung. Gosch betonte die Bedeutung eines starken Netzwerks mit den sechs Olympiazentren Austria sowie den Fachverbänden und sieht das ÖOC-Team für die „Road to Los Angeles 2028“ und die Winterspiele Mailand Cortina 2026 gut aufgestellt.
Bilanz und Abschied von Karl Stoss und Peter Mennel
Karl Stoss blickte in seiner Abschiedsrede auf 15 Jahre Amtszeit zurück, in denen das ÖOC 287 Medaillen bei 33 olympischen Events feiern konnte – darunter 78 Medaillen bei acht Olympischen Spielen. Mit einer Bergsteigermetapher verglich er seinen Weg als Präsident mit einer langen, herausfordernden, aber erfolgreichen Gipfeltour – stets in einer verlässlichen Seilschaft mit seinem Team, allen voran dem scheidenden Generalsekretär Peter Mennel.
Mennel betonte den wirtschaftlichen und sportlichen Fortschritt des ÖOC in den vergangenen Jahren, insbesondere nach der Nullnummer bei den Sommerspielen in London 2012. Er hob unter anderem die positive Entwicklung im Medaillenspiegel, die finanzielle Absicherung für olympische Teilnahmen und die Sichtbarkeit der Athlet:innen durch Projekte wie das „Austria House“ hervor.
Neben Nussbaumer wurde ein sportlich stark besetztes Präsidium gewählt: Elisabeth Max-Theurer, Roswitha Stadlober und Markus Prock fungieren als Vizepräsident:innen. Dem Vorstand gehören Vertreter:innen zahlreicher olympischer Fachverbände an, darunter fünf Frauen. „Ein Team mit internationaler Erfahrung, Expertise und olympischem Spirit“, so Nussbaumer.
Vorstandsmitglieder
- Johannes Goess-Saurau (Golfverband)
- Gabriela Jahn (Turnsport Austria)
- Gernot Leitner (Volleballverband)
- Markus Plazer (Handballbund)
- Martin Poiger (Judoverband)
- Dieter Schneider (Segelverband)
- Sonja Spendelhofer (Leichtathletikverband)
- Yasmin Stepina (Eishockeyverband)
Rechnungsprüfer:innen
- Walter Kapounek (Hockeyverband)
- Andrea Schellner (ASVÖ)
- Ulrich Zafoschnig (Sportunion).
Zum Abschluss der Hauptversammlung wurden Karl Stoss, Peter Mennel, Herbert Houf, Herbert Hübel und Peter Kleinmann zu ÖOC-Ehrenmitgliedern ernannt – begleitet von Standing Ovations.
