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Homophobie: Rapid stellt Maßnahmenplan vor [Video]

(c) Gepa Pictures

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Am Dienstag stellte der SK Rapid ein breites Maßnahmenpaket vor, das Thema Homophobie im Klub nach den Vorfällen beim Wiener Derby in neue Bahnen zu lenken.

Präsident Alexander Wrabetz und Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger präsentierten am Dienstag den Medien und der Öffentlichkeit den Maßnahmenplan zur Bekämpfung von Homophobie.

Der SK Rapid ist sich darüber bewusst, dass dies ein langfristiger Prozess ist. Deshalb wird sich der Verein kontinuierlich kritisch mit Homophobie und Sexismus auseinandersetzen und sich durch stetige Selbstreflexion weiterentwickeln. Homophobie und Sexismus sind leider wiederholt auch im Fußball allgegenwärtig. Nur indem aktiv dagegen vorgegangen wird, kann ein Wandel geschehen.

Ziel des Maßnahmenpakets ist, dass das Leitbild des SK Rapid – wonach menschliche Vielfalt und eine offene Gesellschaft den Verein auszeichnen – in der Rapid-Gemeinschaft umgesetzt und gelebt wird sowie einen nachhaltigen Beitrag zu Diversität und Inklusion im Fußball generell zu leisten.

Der SK Rapid besitzt als größter Fußballverein Österreichs eine Vorbildfunktion und muss seine Strahlkraft nutzen, um für ein inklusives und offenes Weltbild einzustehen. Der SK Rapid verfolgt in diesem Sinne folgende Ziele:

  • Eine konstruktive Auseinandersetzung mit den Themen Homophobie und Sexismus sowie allen Arten von Diskriminierung.
  • Nachhaltige Kulturveränderung, indem ein langfristiger Lernprozess eingeleitet wird.

Zu diesem Zwecke werden folgende Maßnahmen gesetzt:

1. Verantwortung übernehmen
Die an den Vorfällen beteiligten Spieler und Funktionäre sind sich ihrer Verfehlungen bewusst und bereuen diese zutiefst. Sie übernehmen Verantwortung für ihr Handeln und werden freiwillig entsprechende Organisationen gegen Diskriminierungen unterstützen. Weiterhin werden sie sich aktiv als Botschafter für das Leitbild des SK Rapid gegen Homophobie, Sexismus und Diskriminierung einsetzen. 

2. Nachschärfung der persönlichen Verantwortung in den Arbeitsverträgen
Der SK Rapid wird in allen Arbeitsverträgen festlegen, dass sich die Mitarbeiter:innen vollumfänglich zu dem Leitbild des SK Rapid bekennen und entsprechend handeln. Gleichzeitig wird der Ethikrat beauftragt, entsprechende Sanktionsmechanismen bei Verstößen zu erarbeiten und konsequent umzusetzen.

3. Sensibilisierung und Kompetenzerweiterung
Alle an den Vorfällen beteiligten Spieler und Funktionäre unterziehen sich einer verpflichtenden Sensibilisierungsschulung, die über ihre erbrachten Eigenleistungen finanziert wird. Für einen langfristigen Effekt werden insbesondere Führungskräfte, Fanbetreuung und Schlüsselpersonen kontinuierlich hinsichtlich Homophobie, Sexismus und Diskriminierungen jeglicher Art diversitätskompetent geschult.

4. Stärkung der Zusammenarbeit mit einschlägigen Institutionen
Der SK Rapid evaluiert verschiedene Kooperationsmöglichkeiten mit gegen Homophobie und Diskriminierung engagierten Institutionen und Vereinen und setzt entsprechende Kooperationsprojekte um. Darüber hinaus wird mit den Diversitätsbeauftragten der Sponsoren an gemeinsamen Themen gearbeitet.

5. Vermittlung der Werte des SK Rapid in der Nachwuchsarbeit
Der SK Rapid baut entsprechende pädagogische Konzepte in seine Nachwuchsarbeit ein, mit Fokus auf die Akademie, da gerade diese Phase für das Selbstverständnis als Fußballer:in besonders wichtig ist. Der SK Rapid will damit auch seiner erzieherischen Funktion gerecht werden und das inklusive Leitbild des Vereins in der Nachwuchsarbeit vermitteln.

6. Diversitätskompetenz intern fördern
Es wird eine Position eines/einer Diversitätsbeauftragten mit einem entsprechenden Aufgabenprofil geschaffen.

7. Einsetzen eines Change-Teams
Der SK Rapid identifiziert Keyplayers, neben Schlüsselspieler:innen aus den Männer- und Frauenteams unterschiedliche Mitglieder aus der Rapid-Familie, die intensiv an der Veränderung der Sport- und Vereinskultur mitwirken und sich als Fürsprecher:innen und Testimonials zur Verfügung stellen werden.

 8. Breite Kommunikation des Leitbildes
Das Leitbild des SK Rapid, welches Diskriminierungen jeglicher Art verurteilt, wird allen sichtbar in Erinnerung gerufen, durch u.a. Bedrucken auf Getränkebechern, Publikationen und Sichtbarmachung im Stadion. Darüber hinaus werden neue Dialogformate mit der aktiven Fanszene entwickelt und umgesetzt.

9. Der SK Rapid schafft positive Anreize für Initiativen gegen Homophobie, Sexismus und Diskriminierung
Es wird ein eigener Preis für die besten Fan-Initiativen gegen Diskriminierung ausgelobt.

10. Forcierung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Anti-Diskriminierung im Fußballsport
Der SK Rapid führt eine Studie zum Umgang mit Homophobie im Fußballstadion durch und startet die Zusammenarbeit mit Forschungsinstitutionen. Ein (internationaler) Kongress wird den wissenschaftlichen Diskurs fördern und Umsetzungsstrategien erarbeiten.

Den Maßnahmenkatalog finden Sie zudem auch hier zum Download.

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