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Football Governance Bill passiert das House of Lords – Glücksspieländerungen abgelehnt

(c) Charlton Athletic

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Das britische Oberhaus hat den Football Governance Bill verabschiedet, der eine unabhängige Aufsichtsbehörde für den Fußball im Vereinigten Königreich einführen soll. Der Gesetzesentwurf muss nun noch die Zustimmung des House of Commons (Unterhaus) erhalten, bevor er in Kraft tritt.

Der Football Governance Bill bringt wesentliche Änderungen für den englischen Fußball mit sich, insbesondere in Bezug auf finanzielle und organisatorische Strukturen der Vereine. Eine geplante Einschränkung von Wettsponsoring im Fußball wurde jedoch nicht in das Gesetz aufgenommen.

Einige Mitglieder des House of Lords hatten vorgeschlagen, dass die unabhängige Aufsichtsbehörde Wettsponsoring und Glücksspielwerbung im Fußball untersagen könnte. Lord Addington argumentierte, dass „der Fußball ein Bereich sein könnte, in dem wir auf Wettsponsoring und -marketing verzichten könnten“.

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Sein Vorschlag, der eine vollständige Einschränkung von Glücksspielwerbung und -sponsoring im englischen Fußball vorgesehen hätte, wurde jedoch – ebenso wie drei weitere Änderungsanträge – abgelehnt. Baroness Taylor unterstützte die Initiative und äußerte Kritik an „einigen Taktiken der Glücksspielunternehmen, die Menschen in die Sucht treiben“.

Die Beziehung zwischen Fußballvereinen und Glücksspielanbietern ist wirtschaftlich bedeutend, steht jedoch zunehmend in der Kritik. Das britische Weißbuch zum Glücksspiel von 2023 führte bereits neue Richtlinien für Sponsoring- und Marketingverträge zwischen Vereinen und Wettanbietern ein. Die Premier League hatte in diesem Bereich bereits eigene Maßnahmen ergriffen: Ab der Saison 2026/27 wird Glücksspielwerbung auf Trikots in der Liga verboten.

Ein generelles Verbot von Glücksspielwerbung hätte insbesondere finanzielle Konsequenzen für die English Football League (EFL) gehabt. Die Liga hat ihren Titelsponsoringvertrag mit Sky Bet bis 2028/29 verlängert – ein lukrativer Deal, der Vereine außerhalb der Premier League unterstützt.

Der Vorsitzende der EFL, Rick Parry, zählt zu den Befürwortern des Football Governance Bill und der unabhängigen Fußballaufsichtsbehörde. Er sieht darin eine Möglichkeit, Vereine in unteren Ligen und den Breitenfußball besser zu schützen, nachdem ein Unterstützungspaket der Premier League gescheitert war. Parry deutete an, dass das Gesetz bereits im Sommer 2025 in Kraft treten könnte. Zudem bestätigte er, dass die Fallschirmzahlungen an abgestiegene Premier-League-Vereine unverändert bleiben.

„Das ist ein entscheidender Punkt für den Fußball. Es so schnell wie möglich zu veröffentlichen, wird entscheidend sein“, erklärte Parry. „Wir alle müssen erkennen, dass der Fußball in Sachen Selbstregulierung keine gute Arbeit leistet. Könnte es bis Juni oder Juli Gesetz werden? Es ist möglich.“

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