Nach dem Debüt mit 32 Klubs will der Weltverband das Format weiter ausbauen – Diskussionen um Spielkalender und Wettbewerbsbelastung sind jedoch vorprogrammiert.
Der Fußball-Weltverband FIFA plant, die Klub-Weltmeisterschaft künftig im Zwei-Jahres-Rhythmus auszutragen und das Teilnehmerfeld von derzeit 32 auf 48 Mannschaften zu erhöhen. Das berichtet unter anderem der britische Guardian unter Berufung auf interne Überlegungen des Weltverbands.
Die erste Ausgabe der neu konzipierten Klub-WM mit 32 Teilnehmern fand in diesem Sommer in den USA statt. Das nächste Turnier ist zwar erst für 2029 geplant, doch die FIFA arbeitet laut Medienberichten an einer deutlich häufigeren Austragung – mit noch mehr Vereinen und damit auch erhöhter wirtschaftlicher Bedeutung.
Kritik am erweiterten Modell
Die Ausweitung des Formats auf 48 Teams würde den internationalen Spielkalender weiter belasten – eine Entwicklung, die bereits jetzt auf Kritik stößt. Die internationale Spielergewerkschaft Fifpro sowie die Interessenvertretung World Leagues, der auch die englische Premier League angehört, werfen der FIFA laut eigenen Angaben „Missbrauch ihrer Marktmacht“ vor und haben bei der Europäischen Kommission Beschwerde eingereicht.
Auch ein Zweijahres-Rhythmus würde die angespannte Terminsituation im internationalen Fußball weiter verschärfen. Zwar habe die FIFA laut Berichten angeboten, dafür die Länderspielpause im Juni zu streichen, um Platz für die Klub-WM zu schaffen – allerdings kollidiert dieser Vorschlag mit der UEFA, die im Sommer ihre Nations League-Endrunde austrägt.
Unterstützung durch internationale Top-Klubs
Trotz der Kritik gibt es auch Befürworter. Bei einem Treffen im Juni in Miami soll sich Real Madrid für ein häufigeres Turnier ausgesprochen haben. Unterstützung erhielt der spanische Klub dabei offenbar von Vereinen wie dem FC Barcelona, Manchester United, dem FC Liverpool und der SSC Neapel – allesamt Klubs, die bei der ersten Ausgabe nicht vertreten waren. Die Aussicht auf Medienpräsenz und Preisgelder im dreistelligen Millionenbereich gilt als starker Anreiz.
Der Turniersieg des FC Chelsea brachte dem englischen Klub zuletzt ein Preisgeld von 100 Millionen Euro ein – eine Summe, die überwiegend von saudischen Investoren bereitgestellt wurde. Um mehr Topvereinen eine Teilnahme zu ermöglichen, könnte die FIFA künftig auch die Begrenzung auf zwei Teams pro Nation lockern. Ein entsprechendes Format liegt laut Medienberichten bereits vor.
Gastgeber für 2029 noch offen
Fest steht bislang nur: Die nächste Klub-WM findet 2029 statt. Wo das Turnier ausgetragen wird, ist derzeit offen. Anders als bei der ersten Ausgabe, die ohne Ausschreibungsverfahren in die USA vergeben wurde, sollen diesmal mehrere Länder zur Auswahl stehen. Katar, Spanien und Marokko haben bereits Interesse bekundet.