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Fans in den Stadien: Sportminister Kogler kündigt weitere Lockerungen an

(c) Gepa Pictures

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Brisante und spannende Themen rund um den Neustart der Tipico Bundesliga sorgten gestern bei der prominent besetzten Spezialausgabe von „Talk & Tore“ für eine hochinteressante Diskussion auf Sky. Zu Gast war unter anderem Sportminister Werner Kogler.

Werner Kogler (Vizekanzler & Sportminister):
…über die Bedeutung der Rückkehr des Fußballs: „Die wirkliche Bedeutung ist, dass man – wie wir in der Regierung öfters sagen – ein Stück Normalität zurückgewinnt. Auch wenn noch keine Zuschauer dabei sein können, so ist es doch etwas, was man sich zuhause oder auch im Gasthaus anschauen kann und das halte ich für ganz, ganz wichtig. (…) Die Bedeutung des Sports wird ja generell unterschätzt, was das gesellschaftliche Leben betrifft. Das mag jetzt nicht immer jedermanns oder jederfraus Sache sein, auch nicht jede Sportart, aber dass es was gibt, wo sich alle hin fokussieren und wo es Emotionen gibt – ja für manche ist es sogar ein Ventil – das muss man auch einmal sehen. Dass es etwas gibt, das vielleicht nicht das Überlebensnotwendigste ist, aber trotzdem für viele im Leben wichtig ist, sollte man das nicht nur respektieren, sondern auch darüber nachdenken, wo es herkommt. Und in Wahrheit findet man es schon im alten Rom – und das waren auch keine Deppen: Brot und Spiele. Ich sage immer, das kann man nur unterschätzen.“

…über den Weg zum Re-Start der Bundesliga: „Es war nicht immer leicht. Wir haben zuerst geglaubt, wir schauen nach Deutschland und wie machen die das. Aber die hatten von vornherein ganz andere gesundheitspolitische Interpretationen. Weil das Robert-Koch-Institut dort wieder andere Annahmen trifft, was wie wo epidemiologisch sinnvoll zu tun sei, als die Taskforces und die Expertinnen und Experten in Österreich.“

Das sind dann Regelverstöße, die die Liga selbst klären muss. Wir sind ja nicht das Sportgericht und mischen uns da ein.

Werner Kogler über die Causa LASK

…darüber, ob die LASK-Thematik den Liga-Start in Gefahr gebracht habe: „Nein, eigentlich nicht. Das sind dann Regelverstöße, die die Liga selbst klären muss. Wir sind ja nicht das Sportgericht und mischen uns da ein. Da es immer mal irgendwo Fehler und Probleme gibt, ja das hätten wir in der Politik auch zu verantworten. Da gibt es auch da oder dort mal Bundesländer, wo das Contact Tracing mal zwei Tage zu lange dauert und dann hast du wieder ein paar Fälle mehr. Umgekehrt – sozusagen als Sportler oder als Sportminister – stört mich natürlich dieses zutiefst Unfaire darin. Aber es gibt hier in der Liga selbst Regeln dafür und Instanzen, die das entscheiden. Und ich glaube, es ist gut, dass sich die Regierung da nicht einmischt.“

…auf die Frage, ob der Fußball mit dem schnellen Comeback eine Sonderstellung genießt: „Wir wollen keine Privilegien schaffen. Dieses Konzept ist auf alle (Anm. anderen Sportarten) ausrollbar, welche sich an die Bedingungen halten. Das geht bis hin zu den Kontaktsportarten. Auch für diese Sportarten ist dieses Konzept ausrollbar. Erstens ist es kein Privileg und zweitens haben andere (Anm. Sportarten) auch noch was davon.“


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…angesprochen auf das Thema Besucherzahlen: „Die Lockerungen werden weitergehen. Aber im Übrigen gibt es morgen wieder ein Treffen mit Vertretern der Bundesliga, da werden wir schauen, wie wir mittelfristig mit den Besucherzahlen vorwärtskommen können.“

…auf die Frage, wann es wieder Fußball mit Fans im Stadion geben wird: „Eine Glaskugel habe ich nicht mit. Aber es ist nicht so einfach, denn mit 500 oder mit 1250 Menschen, was bis 31.8. gilt, werden die Vereine kein Auslangen finden. Die spannende Frage ist ja, was ab September passiert. Ich setze darauf, dass wir hier nächste Schritte setzen können. Aber eine zweite Welle zu verhindern ist unsere verdammte Pflicht. Aber wir reden von Veranstaltungen unter freiem Himmel und daher hoffe und glaube ich, dass man hier wesentlich mehr Leute zulassen könne, als Indoor. Wir leiden ja alle unter Geisterspielen, aber es ist gut, dass wir uns alle einmal wieder vor dem Fernseher versammeln können – dem Lagerfeuer der Republik – und wieder was erleben können. Aber Ziel muss sein, dass wir überhaupt keine Beschränkungen mehr haben.“

…über einen möglichen Start des Amateurfußballs: „Wir hoffen, dass wir hier ab 1. September ein ´Go` geben können. Es schaut gut aus, aber es ist immer eine Abwägung.“

Wir hoffen, dass wir hier ab 1. September ein ´Go` geben können.

Werner Kogler über den Amateurfußball

…über die wirtschaftlichen Hilfen für den Sport und den Satz der Regierung „Koste es, was es wolle“: „Da ist ein kleiner Übersetzungsfehler unterlaufen, glaube ich. Eigentlich ist es im Original ,everything it takes‘. Das ist eh schon sehr zur Zuversicht anlassgebend: ,Alles, was es braucht‘. (…) Eines ist klar: So toll hätten die (Vereine, Anm.) gar nicht arbeiten können, dass es jetzt irgendwie normal weitergeht. Es sind vielleicht einige, die länger Luft haben. Aber bei vielen Kleinen ist es jetzt dann schon kritisch. Uns ist das völlig bewusst. Und das wird ohne Unterstützung nicht gehen.“

…über die finanzielle Förderung im Sport im Vergleich zu normalen Firmen: „Wir haben das jetzt einmal so weit gelöst, dass der Sport da herausgehoben worden ist. Bei den gemeinnützigen, kleinen Vereinen ist es sowieso klar, dass es anders ist. Aber auch hier. (…) Und da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Wir müssen mal in den Sommer reinkommen und bis zum Sommer muss mal ein Geld fließen – das brauchen nicht alle gleich schnell. Es ist ja die wirtschaftliche Situation nicht überall gleich. Wenn wir diese Wirtschaftsfonds nachbauen, dann wird es da mal um Kosten ersetzen gehen. Aber wir müssen dann schon schauen, dass man auch über die Runden kommt. Früher oder später wird es auch um Einnahmen-Ausfälle gehen müssen. Weil sonst wird in einem oder in eineinhalb Jahren alles anders sein.“

…über konkrete Pläne zur finanziellen Förderung der Bundesliga-Klubs: „Sicher wird es Förderungen geben. Wir basteln nur noch an der Optimierung. (…) Die Lösung kann sein: Entweder dass die Vereine selbst ansuchen in diesen Fonds, die geschaffen werden. Möglicherweise ist es aber besser, auch in der kurzen Frist schon, der Liga dann nach diesen eigens erarbeiteten Förderkriterien – die werden schlicht und einfach sein – selbst viel Freiraum zu geben. Und dann müsst ihr euch untereinander einigen. Und ähnlich wie für die Wiederaufsperrpläne (…) es dann auch ein Rausstartprogramm gibt. Also möglicherweise geht das zweistufig. Aber jetzt braucht es mal Unterstützung, damit alle den Herbst sehen.“


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