Fußball verbindet – unabhängig von Status oder Herkunft. In den Fankurven Europas verschmelzen Arbeiter und Top-Manager zu einer leidenschaftlichen Einheit. Besonders eindrucksvoll zeigt sich dieser Zusammenhalt in der Hymne des FC Liverpool: „You’ll Never Walk Alone“. Doch die Fankulturen unterscheiden sich: Während Deutschlands Bundesliga für ihre lebendige Fanbasis bekannt ist, prägen Kommerzialisierung und Ultra-Bewegungen die Stadien Englands und Italiens. Inwiefern sich die einzelnen Fankulturen unterscheiden, erklärt fussballreisen.com Geschäftsführer Christian Pramberger.
Ursprünglich ein Lied aus dem Broadway-Musical Carousel von 1945, wurde „You’ll Never Walk Alone“ durch die Coverversion von Gerry & the Pacemakers 1963 zur Vereinsmelodie der „Reds“. Als die Lautsprecheranlage im Stadion ausfiel, sangen die Fans den Song einfach selbst weiter – ein Moment, der zur Geburtsstunde einer Tradition wurde. Seitdem erklingt das Lied, das mittlerweile auch im Vereinswappen verewigt ist, vor jedem Heimspiel in Anfield und symbolisiert den unerschütterlichen Zusammenhalt der Fans.
Diese Hymne ist mehr als nur Musik; sie ist ein Ausdruck von Solidarität und Gemeinschaft. „In den Fankurven zählt nicht der soziale Status, sondern die gemeinsame Leidenschaft,“ erklärt Christan Pramberger. „Ob Arbeiter oder Top-Manager – alle singen mit, alle stehen zusammen.“ Wie Jürgen Klopp, Ex-Trainer des FC Liverpool, es treffend formulierte: „Die Hymne verbindet, sie vereint die Leute in diesem Moment. Alle denken das Gleiche“.
Die in Anfield gesungene Hymne ist eine von vielen Beispielen für gelebte Gemeinschaft in den Fankurven – und Beweis dafür, dass Fußball soziale Barrieren überwindet und Menschen zusammenbringt. Es ist dieser Spirit, der den Fußball zu einem kulturellen Ereignis macht, das weit über das Spielfeld hinaus Wirkung zeigt.
Fankurven im Vergleich: Premier League, Bundesliga und Serie A
Die Fankultur variiert stark zwischen den europäischen Top-Ligen, wobei jede ihre eigenen Besonderheiten und Traditionen aufweist.
Premier League (England) – Tradition trifft Kommerz, Leidenschaft bleibt bestehen: Die englische Liga zeichnet sich durch eine hohe Stadionauslastung von 97% aus, mit durchschnittlich 41.500 Zuschauern pro Spiel. „Die Atmosphäre in Stadien wie Anfield oder Old Trafford ist elektrisierend, jedoch hat die Kommerzialisierung in den letzten Jahrzehnten zu einer Veränderung der Fankultur geführt. Die Einführung von Sitzplätzen und hohe Ticketpreise haben die traditionelle Fanbasis teilweise verdrängt, dennoch bleibt die Leidenschaft ungebrochen,“ analysiert Pramberger.
Bundesliga (Deutschland) – mehr als Zuschauer – mitbestimmende Mitglieder: Die deutsche Fankultur ist geprägt von einer tiefen Verwurzelung in der Gesamtgesellschaft. Mit einem Zuschauerschnitt von 39.314 Fans pro Spiel liegt die Bundesliga auf dem zweiten Platz der am stärksten besuchten europäischen Ligen. Stadien wie der Signal Iduna Park in Dortmund, bekannt für die „Gelbe Wand“, bieten eine beeindruckende Kulisse aus Fahnen, Gesängen und Choreografien. Das „50+1“-Modell sorgt dafür, dass die Mehrheit der Vereinsanteile in den Händen der Mitglieder bleibt, was eine starke Fanbindung und Mitbestimmung fördert. In der Bundesliga halten die meisten Vereine die 50+1-Regel ein. Beispiele hierfür sind der FC Bayern München, Borussia Dortmund, der SC Freiburg und der 1. FC Union Berlin. Diese Regelung ermöglicht es den Mitgliedern, weiterhin maßgeblichen Einfluss auf die Vereinsentscheidungen zu nehmen.
Serie A (Italien) – Wo Ultras geboren wurden: Italien ist die Wiege der Ultra-Bewegung, die in den 1950er Jahren entstand. Gruppen wie die „Fossa dei Leoni“ des AC Mailand prägten die Fankultur mit Trommeln, Bannern und Pyrotechnik. „Obwohl die Zuschauerzahlen mit durchschnittlich 30.975 Fans pro Spiel hinter denen der Bundesliga und Premier League liegen, bleibt die Leidenschaft in den Kurven ungebrochen“, so Pramberger. „Die „Curva“ (Kurve) ist nicht nur ein Ort im Stadion, sondern ein Lebensgefühl – mit eigenen Regeln, Ritualen und Symbolen. Loyalität zum Verein ist oft zweitrangig gegenüber der Loyalität zur eigenen Ultra-Gruppierung.“
Theater der Emotionen
„Fankurven sind lebendige Theater der Emotionen. Nach dem konsequenten Vorgehen gegen Hooliganismus haben die Ligen eine sichere Stadionkultur etabliert, ohne die ursprüngliche Fan-Leidenschaft zu brechen. Fußballbegeisterte können hier die kulturellen Unterschiede der Liga-Fankurven ergründen und einzigartige Einblicke erhalten“, erklärt Christian Pramberger.
Fankurve als Kulturerlebnis
In Dortmund verschmilzt moderne Architektur und Fan-Energie zur „Kathedrale des Fußballs“. Liverpool steht für unerschütterlichen Zusammenhalt, während Mailand im San Siro ein Feuerwerk aus Farben und Klängen entzündet. Jede Kurve erzählt eine eigene Geschichte, weit über die 90 Minuten hinaus.
„Damit Fans diese einzigartigen Atmosphären hautnah erleben können, bietet wir maßgeschneiderte Komplettpakete an. Als österreichischer Reiseveranstalter mit Sitz in Wien organisieren wir alles aus einer Hand: von der Anreise über sorgfältig ausgewählte Hotels bis hin zu offiziellen Eintrittskarten für die Top-Spiele Europas,“ lässt Pramberger abschließend wissen. Dank inkludierter Reiserücktrittsversicherung und persönlicher Betreuung können sich Fans voll und ganz auf das Stadionerlebnis konzentrieren – ohne organisatorischen Aufwand oder Sorgen um Ticketgültigkeit, egal ob Premier League, Bundesliga oder Serie A.