Das Ernst-Happel-Stadion hat einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gesetzt. Seit Ende November wurde auf dem Stadiondach eine großflächige Photovoltaikanlage mit insgesamt 9.300 Modulen montiert.
Die Arbeiten mussten aufgrund zusätzlicher Männer-Länderspiele im Zeitplan gestrafft werden und sind nun nahezu abgeschlossen. Die Anlage soll künftig rund 3.880 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen – genug, um etwa 1.100 durchschnittliche Haushalte zu versorgen. Laut Stadt Wien produziert die PV-Anlage damit mehr Strom, als das Stadion selbst benötigt. Die vollständige Inbetriebnahme inklusive Verkabelung ist bis Jahresende vorgesehen.
Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) spricht von einem Meilenstein: „Das emissionsfreie Stadion war vor nicht allzu langer Zeit noch eine Vision, nun stehen wir kurz vor der Umsetzung.“ Auch Markus Ornig, Sportsprecher der NEOS Wien, sieht darin „ein starkes Signal für ein klimaneutrales Wien bis 2040“.
Die Installation stellte die Projektverantwortlichen vor technische Herausforderungen. Aufgrund der elliptischen Dachform mussten die Trapezbleche individuell angepasst werden. Zudem erschwerten Witterungsbedingungen wie Schnee, Kälte und Wind den Montagezeitraum zwischen November und März.
Zusätzliche Schritte zur Emissionsreduktion sind bereits geplant. Unterhalb der modernisierten Trainingsplätze existieren Geothermie-Bohrungen, und künftig soll ein Netzwerk mit Wärmepumpen und Speichersystemen entstehen. Überschüssige Energie aus dem Stadion soll dann auch für das benachbarte Stadionbad genutzt werden.