Fünf Jahre nach der Reform der österreichischen Fußball-Bundesliga werden die Zwölferliga im Oberhaus und die mit 16 Mannschaften ausgetragene 2. Liga evaluiert. Auch sportsbusiness.at war bei einem der Evaluierungsmeetings mit dabei.
In der höchsten Spielklasse geht es vor allem um zwei Punkte, die im Fokus der Diskussionen stehen: Das Europacup-Play-off und die Punkteteilung nach dem Grunddurchgang und vor der Teilung in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe. Dabei könnte die Punkteteilung für die Meistergruppe beibehalten werden, während diese in der Qualifikationsgruppe fallen könnte. Ein Modell, wie es in Belgien kürzlich umgesetzt wurde. Bisher ist die Admira der einzige Absteiger, der seit dem neuen Ligaformat ab der Saison 2018/19 ohne Punkteteilung den Klassenerhalt geschafft hätte. Diskutiert wird auch darüber, ob der achte Platz am Ende der Saison weiterhin dazu berechtigt, am Play-Off für den letzten Europacup-Platz teilzunehmen.
Der Evaluierungsprozess wurde übrigens früher als gedacht durchgeführt. Grund dafür sind vor allem die finanziell schwachen Zahlen aus der 2. Liga. Obwohl sich die Unterstützungszahlungen von der ersten Liga von ursprünglich 2,3 (2018/19) auf 3,6 Millionen Euro erhöht haben, und auch der ÖFB mit 800.000 Euro etwa für die Schiedsrichterentlohnung oder Bälle hilft, haben in der Saison 2021/22 gleich 13 Vereine rote Zahlen geschrieben.
Zur Diskussion steht daher eine Reduktion auf zwölf Mannschaften und ob es weiterhin für Amateurmannschaften möglich sein soll, in der 2. Liga mitzuspielen. Zudem geht es darum, ob es auch künftig drei Absteiger geben soll. Sollte die Punkteteilung in der Qualifikationsgruppe der Bundesliga fallen, wäre es auch denkbar, dass es in der Admiral Bundesliga künftig neben dem Fixabstieg noch einen Relegationsplatz geben könnte.
Begleitet wird der Prozess vom niederländischen Unternehmen Hypercube, das schon bei der Ausarbeitung der Bundesligareform im Jahr 2016 und einer ersten Evaluierungsrunde 2019 dabei war. Geplant ist, der Bundesliga-Hauptversammlung am 7. Dezember einen Abschlussbericht vorzulegen und im Frühjahr Entscheidungen zu treffen. Umgesetzt sollen die möglichen Änderungen ab der Saison 2026/27 werden, bis dahin gelten noch die aktuellen Medien- und Verwertungsrechte.