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Die DFL wagt zweiten Anlauf zu „strategischer Vermarktungspartnerschaft“

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Die Deutsche Fußball Liga (DFL) möchte über Investoren zusätzliches Geld bekommen. Bei einer ersten Abstimmung im Mai stimmten zu weniger Vereine dafür. Nun möchte es die DFL mit einem neuen Ansatz noch einmal versuchen.

Laut einem Statement der DFL brauche es eine Weiterentwicklung des DFL-Geschäftsmodells, um auch langfristig eine positive Zukunft der Bundesliga und der Zweiten Bundesliga zu sichern. Die DFL sieht sich nicht als klassischer Verband, sondern als Unternehmen, das durch den Vertrieb von Medienrechten in globalen Medienmärkten mithalten möchte.

Um das umsetzen zu können, benötigt die DFL zusätzliches Geld. Geld, das über den Verkauf von Medienrechte-Anteilen an private Investoren hereinkommen soll. Einen ähnlichen Plan hat die DFL den 36 Profiklubs der Ersten und Zweiten Bundesliga bereits im Mai 2023 präsentiert und darüber abstimmen lassen. Von 36 Stimmen erhielt der damalige Antrag zwar 20 Ja-Stimmen, allerdings zu wenig für die nötige Zweidrittelmehrheit. Insbesondere die Verteilung der Gelder auf die jeweiligen Vereine wurde dem damaligen Vorschlag zum Verhängnis. Die kleineren Vereine sahen sich hier klar benachteiligt und haben dementsprechend dagegen gestimmt.

Neuer Antrag und neue Ziele

Wenn der neue Antrag nun angenommen werden sollte, möchte die DFL 6 bis 9 Prozent der Medienrechte für einen Zeitraum von 20 Jahren verkaufen. Bis zu rund einer Milliarde Euro sollen so zusammenkommen. Dieses Geld soll zu gut 60 Prozent für neue Digitalisierungsprojekte verwendet werden. Im Zentrum dieser Projekte steht eine eigene Streaming-Plattform. 30 Prozent werden als Rücklagen für Auszahlungen an Investoren aufgehoben. Die restlichen 10 Prozent des Geldes sollen der allgemeinen Vermarktung der Ligen dienen. Dabei sind etwa internationale Freundschaftsspiele geplant, um die Bekanntheit im Ausland zu erhöhen. 

Dieser Verteilungsschlüssel ist der wesentliche Punkt des neuen Antrags. Nun würde das Geld nicht zu großen Teilen in die Vereine fließen und dort nur die Budgets für Gehälter und Transfersummen erhöhen. Mit dem neuen Schlüssel soll die gesamte Liga auf Dauer profitieren und nicht nur eine kurzfristige Finanzspritze erhalten. Beim ersten Anlauf gab es für etwaige Investoren noch ein unklar definiertes Vetorecht bei „besonders wichtigen Geschäften“. Nun ist klar geregelt, wo ein Investor mitreden darf und wo nicht.

Mit Transparenz zum erfolgreichen Antrag?

Neben den genannten Grundbedingungen hat die DFL auch auf einer anderen Ebene dazugelernt. Der erste Antrag wurde nur stückweise präsentiert. Diese mangelnde Transparenz hat viele Vereine zusätzliche skeptisch werden lassen. Für den zweiten Anlauf zeigt sich die DFL deutlich offener und (er)klärt viele offene Punkte schon im Vorhinein.

Am 11. Dezember 2023 steht der geplante Investoren-Deal bei der DFL-Mitgliederversammlung auf dem Tagesprogramm und zur Abstimmung. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Vereine und auch deren Fans den neuen Deal annehmen werden.

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