Ab sofort können sich Anbieter bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) für das Ausschreibungsverfahren registrieren. Schon davor ist Dazn mit einem eigenen Vorschlag gescheitert.
Aktuell sind die TV-Rechte der beiden höchsten Ligen in Deutschland noch bis zum Ende der Saison 2024/25 vergeben. Für die Zeit danach werden die Karten ab sofort neu gemischt. Die DFL möchte ein „offenes, transparentes und diskriminierungsfreies Ausschreibungsverfahren“ gewährleisten. Für dieses Verfahren können sich die verschiedenen Bieter nun registrieren. Im zweiten Quartal 2024 soll dann die Entscheidung fallen.
Die Bieter bewerben sich für die Übertragungsrechte der 1. Bundesliga und der 2. Bundesliga für den Zeitraum 2025 bis 2029. Diese Rechte können für folgende Märkte erworben werden: Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Südtirol und Ostbelgien.
Bisher teilten sich Sky Deutschland, Dazn und ProSieben die Übertragungsrechte der zwei höchsten Spielklassen in Deutschland. Diese Rechtevergabe soll der DFL 1,079 Milliarden Euro pro Saison gebracht haben. Das war der zweit wertvollste Rechtevertrag im europäischen Fußball. In Anbetracht der Tatsache, dass die englische Premier League erst vor kurzem einen Vertrag mit mehr als 7,8 Milliarden Euro bis 2029 abgeschlossen hat, kann man das von ausgehen, dass auch die DFL mehr als im vorigen Zyklus einnehmen möchte.
Dazn mit eigenem Vorschlag für die Preisgestaltung
Schon vor dem Start der Ausschreibung präsentierte DAZN-Chefin Alice Mascia eine eigene Idee für das zukünftige TV-Rechte-Modell. Nach italienischem Vorbild würden sich die Kosten der Rechte aus einem fixen Sockelbetrag und einem flexiblen Betrag, der je nach Anzahl der Streaming-Kunden angepasst wird, zusammensetzen. DFL-Boss Steffen Merkel lehnt umsatzabhängige Komponenten jedoch ab, berichtet „SportBild“. „Sobald man umsatzabhängige Komponenten in einen Vertrag einbaut, […] bekommen wir ein Problem, was die Vergleichbarkeit (der Angebote) betrifft“, so Merkel.
Info-Box: Ausschreibung DFL Rechte
Die DFL Deutsche Fußball Liga hat am heutigen Montag die Durchführung einer offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibung zur Vergabe medialer Verwertungsrechte an den Spielen der DFL-Wettbewerbe angekündigt, in deren Rahmen beabsichtigt ist, Audiovisuelle Verwertungsrechte, Audio-Verwertungsrechte und Verwertungsrechte für digitale Werbe- und Informationssysteme zur Verwertung in Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Südtirol und Ostbelgien für die vier Spielzeiten 2025/2026, 2026/2027, 2027/2028 und 2028/2029 zu vergeben. Alle am Erwerb der medialen Verwertungsrechte interessierten Unternehmen können sich ab sofort für die Teilnahme an der Ausschreibung bei der DFL GmbH registrieren. Das Registrierungsformular ist abrufbar unter: www.dfl.de/de/aktuelles/ausschreibung2024 Die DFL wird den registrierten Unternehmen in den kommenden Wochen einen so genannten Procedure Letter übersenden. Der Procedure Letter enthält den Zeitplan sowie die Verfahrensregeln, insbesondere die Fristen und Kriterien für die Zulassung zu der Ausschreibung, das Verfahren für die Abgabe von Angeboten und die Kriterien und das Verfahren für die Vergabe der ausgeschriebenen Rechtepakete. Im darauffolgenden Schritt werden allen zugelassenen Unternehmen die Ausschreibungsunterlagen übersendet. Diese enthalten auch die finale Struktur der Rechtepakete sowie die übrigen vertraglichen Regelungen. Die Vergabeentscheidung wird im 2. Quartal 2024 erfolgen.