Die Deutsche Fußball Liga (DFL) schlägt in der medialen Vermarktung neue Wege ein und beteiligt sich an der Streaming-Plattform Dyn Media.
Mit dem Erwerb von 6,5 Prozent der Anteile stärkt die DFL ihre Position im Medienmarkt und schafft neue Optionen für eine eigenständige Ausspielung ihrer Inhalte. Dyn Media wurde von Ex-DFL-Chef Christian Seifert und der Axel Springer SE gegründet und bietet eine technische Infrastruktur, die es der Bundesliga theoretisch erlaubt, künftig eigene TV-Inhalte zu produzieren und zu vertreiben.
Parallel dazu hat auch die Schwarz Gruppe, zu der unter anderem Lidl und Kaufland zählen, eine Beteiligung an Dyn Media vereinbart. Beide Partner sehen in der Zusammenarbeit eine strategische Chance, auf Veränderungen im Mediennutzungsverhalten zu reagieren und neue Vermarktungsoptionen für die Bundesliga und 2. Bundesliga zu erschließen. Die Umsetzung der Beteiligung steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.
DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel betont die Bedeutung dieser Entwicklung: „Zusätzlich zu verlässlichen Medienpartnerschaften gehört es zugleich zur unternehmerischen Strategie und Verantwortung der DFL, auch neue Vermarktungsoptionen für die Bundesliga und 2. Bundesliga zu prüfen. Durch die Beteiligung an Dyn Media verfügen wir nun als Gesellschafter über direkten Zugang zu einem Unternehmen, von dessen Expertise und moderner technischer Lösung insbesondere für die Umsetzung und Distribution von Medienprodukten wir überzeugt sind.“
Auch DFL-Geschäftsführer Marc Lenz spricht von einem „neuen Ansatz“ und meint zudem: „Die strategische Allianz mit den Unternehmen der Schwarz Gruppe stärkt die Weiterentwicklung der Bundesligen. Wir reagieren auf veränderte Rahmenbedingungen und gehen zentrale Themen – unter anderem im Medienwesen und im Bereich Nachhaltigkeit – gemeinsam an. Die Unternehmen der Schwarz Gruppe haben als ein weltweites Aushängeschild der deutschen Wirtschaft ein starkes Ökosystem geschaffen, wovon Clubs und DFL profitieren.“
Der Einstieg in das Streaming-Geschäft erfolgt vor dem Hintergrund des sich wandelnden Medienmarktes. Die Bundesliga in Deutschland plant mit der Beteiligung an Dyn Media offenbar auch eine langfristige Alternative zur klassischen Rechtevergabe. Ähnliche Überlegungen gibt es auch in Österreich: Dort bereitet sich die ADMIRAL Bundesliga ab der Saison 2026/27 auf eine mögliche Selbstvermarktung vor – auch, weil bisherige Angebote aus Sicht der Liga nicht den gewünschten Wert widerspiegeln.