Basketball Austria trifft eine richtungsweisende Entscheidung für die sportliche Zukunft: Chris O’Shea, zuletzt interimistischer Herren-Teamchef, übernimmt die sportliche Führung des gesamten „5-gegen-5“-Nationalteam-Bereichs.
In dieser Funktion wird er das Herren- und Damen-Nationalteam selbst als Teamchef betreuen und gemeinsam mit 3×3-Sportchef Milan Isakov und allen Nachwuchs-Coaches eine rot-weiß-rote Basketball-Identität etablieren.
„Ich freue mich riesig, die Funktionen als Sportdirektor und Teamchef des Damen- und Herrennationalteams zu übernehmen. Es ist eine große Ehre für Basketball Austria zu arbeiten, aber gleichzeitig eine Riesenherausforderung! Ich möchte mich bei Präsident Gerald Martens, General Manager Johannes Wiesmann und dem gesamten Verbandsvorstand für das Vertrauen bedanken“, sagt Chris O’Shea. „Chris hat für diese Position das perfekte Profil: Er ist ein absoluter Fachmann, der in seiner Karriere und auch in den letzten FIBA-‚Windows‘ bewiesen hat, dass er mit jungen Spielern arbeiten kann und will“, freut sich Wiesmann, der aber auch andere Vorzüge des sympathischen irisch-amerikanischen Doppelstaatsbürgers hervorstreicht: „Chris bringt soziale und menschliche Qualitäten mit, die in dieser Rolle nicht hoch genug einzuschätzen sind.“
Die Lösung, einer Person die sportliche Führung des Damen- und Herrenbereichs zu übertragen, ist für Wiesmann ein wichtiges Zeichen: „Wir haben in den letzten Jahren sehr viel in den Damensport investiert, um das Ziel der kompletten Gleichstellung mit dem Herrenbasketball zu erreichen. Das haben wir geschafft. O’Sheas Bestellung zum Herren- und Damen-Teamchef ist jetzt das konsequente Weitergehen dieses Weges.“
O’Shea soll nun die von Raoul Korner und Hubert Schmidt eingeschlagenen Philosophien weiter- und noch enger aneinander heranführen. „Ich möchte mich bei Raoul und Hubert für ihre großartige Arbeit in den letzten Jahren bedanken“, sagt Wiesmann. Korner habe bei den Herren einen mutigen Umbruch eingeleitet und mit seiner hochprofessionellen Herangehensweise den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. „Bei Hubert würde ich sogar noch weiter gehen. Er hat bei den Damen echte Pionierarbeit geleistet“, so Wiesmann. Jetzt sei es an der Zeit, mit einem hauptamtlichen Trainer und Sportdirektor die nächsten Schritte zu setzen.
Nach erstem Damen-Camp startet Vorbereitung auf EM-Quali der Herren
Vergangenes Wochenende arbeitete O’Shea bei einem viertägigen Lehrgang erstmals mit einem erweiterten Damen-Kader. Im August folgt ein weiteres Camp, bevor im November die Qualifikation für die nächste EM 2025 startet. „Als neuer Damen-Teamchef will ich die großartige Arbeit von Hubert Schmidt fortführen. Das Heimspiel gegen Dänemark (66:63-Heimsieg gegen das skandinavische Top-Team vergangenen November, Anm.) hat nicht nur gezeigt, was die Damen sportlich zu leisten im Stande sind, sondern auch was für eine Wahnsinnsenergie und was für ein Teamspirit da sind. Solche Auftritte sind genau das, was ich mir erwarte von einer österreichischen Nationalmannschaft. Die Arbeit im Damenbereich ist für mich sehr wichtig“, so O’Shea zu den kommenden Herausforderungen.
Apropos Herausforderungen: Auch bei den Herren steht ein intensiverer Sommer an. In der letzten Gruppenphase der „Pre-Qualifiers“ für die EuroBasket 2025 trifft Österreich zwischen 22. Juli und 5. August auf Bulgarien und Norwegen. Nur der Gruppensieger bleibt im EM-Rennen. „Unser kurzfristiger Fokus liegt definitiv auf der letzten „Pre-Quali“-Phase. Wir wollen unbedingt in der nächsten Runde dabei sein.“, gibt der Teamchef das Ziel für den Sommer vor. Die Vorbereitung auf diese Spiele startet am 3. Juli mit einem Camp in Kroatien. Es folgen Lehrgänge in Bratislava und St. Pölten, ehe das Team nach Schwechat kommt, wo im Multiversum auch die beiden Heimspiele ausgetragen werden.
Zur Person
Chris O’Shea arbeite jahrelang als Assistant Coach u.a. von Bob Gonnen oder Matthias Fischer in Gmunden, ehe er sechs Saisonen in Bonn in der deutschen Bundesliga die gleiche Position bekleidete. Auf Nationalteam-Ebene war er im männlichen und weiblichen Bereich als Assistant Coach tätig. Zuletzt war er Assistant Coach von Raoul Korner im Nationalteam und Head Coach der BK Klosterneuburg Dukes, sowie U20-Teamchef, eher er vergangenen August interimistisch das Herren-Nationalteam von Korner übernahm.