Zumindest mittelfristig wird ORF Sport+ als lineares Fernsehen erhalten bleiben. Wie wichtig die Präsenz im Sparten-TV für eine Nischensportart sein kann, erzählt Profiboxer Marcos Nader anhand der Bounce Fight Night und dem Wechsel ins öffentlich-rechtliche Fernsehen.
++ sportsbusiness.at exklusiv von Georg Sander ++
Boxen ist in Österreich durchaus beliebt und Marcos Nader ist einer der Besten. Von Anfang an wurden Naders Auftritte im Ring vom Fernsehen übertragen. „Vom ersten bis zum 18. Profikampf liefen alle meine Kämpfe live auf ATV“, erzählt er im Gespräch mit sportsbusiness.at, „2008 wurde sogar meine Vertragsunterschrift bei Sauerland live übertragen.“ Aber zunächst ein paar Schritte zurück, in eine Zeit, in der von Bounce Fight Nights im ORF und einer ebenso wichtigen Medienkooperation mit der 'Kronen Zeitung' noch keine Rede war.
Der 1990 in Ibiza geborene Österreicher fing nicht nur früh mit dem Boxen an, sondern auch mit der Vermarktung, wie er lachend erzählt: „Neulich habe ich eine alte Sponsoringanfrage auf meinem Hotmail-Konto gefunden und habe mich dumm und dämlich gelacht. So viele Rechtschreibfehler und niemand hat mir zurückgeschrieben. Mittlerweile kenne ich mich besser aus.“
Die Karriere
Noch als Volksschulkind streifte er die Boxhandschuhe erstmals über und sollte in weiterer Folge insgesamt 83 von 98 Amateurkämpfen gewinnen - 40 davon vorzeitig. 2004 holte er eine Bronzemedaille bei der U15-Europameisterschaft, 2006 wiederholte er dies bei der U17. Im selben Jahr verlor er bei der U17-Weltmeisterschaft gegen den späteren Sieger. Bereits 2005 wurde zudem Bounce - The Fitness Zone von seinem Bruder Daniel und einem damaligen Geschäftspartner gegründet: „Nach und nach wurde der Verein größer und wir konnten gemeinsam viele Leute, Kinder, Jugendliche, Frauen (Anm.: ein Drittel Frauenanteil), Wirtschaftstreibende für den Boxsport im 16. Wiener Gemeindebezirk und darüber hinaus begeistern und vor allem inspirieren.“...