Fußballvereine in Belgien sehen sich verstärkten Kontrollen durch die Glücksspielkommission ausgesetzt. Neue Werbebeschränkungen ab 2025 sollen Sponsoring durch Wettanbieter im Profifußball weitgehend eindämmen – erste Verwarnungen sind bereits ausgesprochen worden.
Die belgischen Pro-League-Klubs RSC Anderlecht und Club Brugge sind von der Kansspelcommissie, der nationalen Glücksspielkommission, offiziell verwarnt worden. Hintergrund ist der Verdacht, dass die Vereine gegen neue Werbevorschriften für Glücksspielanbieter verstoßen haben.
Seit dem 1. Januar 2025 gelten in Belgien verschärfte Regeln: Die Trikotbrust ist als Werbefläche für Glücksspielunternehmen untersagt, zudem ist die Präsenz solcher Sponsoren in Stadien deutlich eingeschränkt. Lediglich auf der Rückseite der Trikots ist ein Logo bis zu einer Größe von 75 cm² erlaubt.
Anderlecht und Club Brugge sollen versucht haben, diese Vorgaben zu umgehen, indem sie die Logos ihrer Partner Napoleon Sports und Unibet vergrößert hätten. Beide Vereine weisen die Vorwürfe zurück und betonen, sich an die neuen Bestimmungen gehalten zu haben.
Auch weitere Clubs stehen unter Beobachtung. Die Glücksspielkommission kritisiert, dass Sponsorenlogos teils bewusst so verändert wurden, dass sie zwar formal unauffällig erscheinen, jedoch weiterhin auf Wettanbieter hinweisen – beispielsweise durch Fantasienamen wie „U-Experts“ als Anspielung auf Unibet (wie am Beitragsbild zusehen).
Marjolein De Paepe von der Kansspelcommissie stellte klar, dass die gesamte Fläche des Logos zählt und nicht nur die Buchstaben. Verstöße könnten mit Geldstrafen, Sperren oder sogar Lizenzentzug geahndet werden.
Die Regulierungsbehörde der Niederlande, die Kansspelautoriteit, kündigte unterdessen ebenfalls an, jegliches Glücksspiel-Sponsoring ab dem 1. Juli vollständig zu verbieten. Schlupflöcher, wie sie in Belgien aufgedeckt wurden, sollen dort konsequent verhindert werden.