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Belgische Pro League vor nationalem Übertragungsausfall nach vorzeitigem Dazn-Ausstieg

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Der nationale TV-Vertrag der belgischen Pro League steht vor dem Aus. Dazn hat die bis 2030 vereinbarte Partnerschaft nach nur einer halben Saison beendet, weil keine tragfähigen Vertriebsvereinbarungen erzielt werden konnten.

Die Liga kündigte rechtliche Schritte an, um die Einhaltung des Vertrags sicherzustellen. Die Pro League und Dazn hatten im Dezember 2024 einen Fünfjahresvertrag über 84,2 Millionen Euro pro Saison für die nationalen Übertragungsrechte ab 2025/26 abgeschlossen – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem früheren Vertrag mit Eleven Sports. Die Vereinbarung verpflichtete Dazn, zusätzliche Partnerschaften mit Anbietern wie Orange, Proximus oder Telenet abzuschließen, um eine breite Verfügbarkeit der Spiele sicherzustellen. Da solche Verträge ausblieben, blieb der Streamingdienst der einzige Übertragungspartner.

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Dazn erklärte, man habe trotz Gesprächen mit der Liga „keine andere Wahl“ gehabt, als das Ende der Vereinbarung hinzunehmen. Das Unternehmen betonte, bislang alle finanziellen Verpflichtungen erfüllt zu haben. Dazn Belgien-Geschäftsführer Massimo D’Amario verwies auf die wirtschaftliche Untragbarkeit der Situation und auf das langfristige Engagement des Unternehmens im belgischen Fußball.

Die Pro League reagierte mit scharfer Kritik. Die Liga zeigte sich „fassungslos“ über die Mitteilung und kündigte an, alle rechtlichen Schritte zu prüfen. Die einseitige Beendigung zeige „Mangel an Respekt für unseren Fußball, die Vereine und die Fans“. Dazn bleibe weiterhin für Produktion und Übertragung verantwortlich. Kurzfristig droht jedoch, dass die Spiele der kommenden Runde nicht national übertragen werden können.

Der Ausstieg könnte erhebliche finanzielle Folgen für die Vereine haben, die stark von Medienerlösen abhängen. Eine Einigung zwischen beiden Seiten ist dennoch möglich. Dazn erklärte, offen für Gespräche zu sein und bereit, die Übertragungen im Rahmen einer neuen Vereinbarung fortzusetzen.

Sollte keine Lösung gefunden werden, könnte die Pro League ein eigenes Direct-to-Consumer-Angebot prüfen. Diese Option wurde bereits zuvor diskutiert – und würde einem Modell folgen, das die französische Ligue 1 nach dem Abbruch ihres Dazn-Vertrags umgesetzt hat.

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