Die European League of Football (ELF) steht vor einem tiefgreifenden Umbruch: Elf Franchises, darunter die Vienna Vikings und die Raiders Tirol, gaben am Dienstag ihren Rückzug aus der Liga bekannt.
Die betroffenen Clubs gehören zur European Football Alliance (EFA), einer Vereinigung führender ELF-Teams, die künftig eine eigene Liga etablieren möchte. Als zentrale Gründe für den Ausstieg nennt die EFA finanzielle Instabilität, mangelnde Transparenz sowie Vertragsverletzungen innerhalb der ELF.
Diese Entwicklungen stünden im Widerspruch zur ursprünglichen Vision der Liga, in der die Clubs als gleichberechtigte Partner agieren sollten. Stattdessen strebt die EFA nun den Aufbau einer eigenständigen, nachhaltigen und fanorientierten Profiliga mit einer NFL-ähnlichen Struktur an. Details zur neuen Liga sollen noch im Laufe des Jahres bekanntgegeben werden.
Neben den österreichischen Teams gehören auch Stuttgart Surge, Rhein Fire, Paris Musketeers, Madrid Bravos, Frankfurt Galaxy, Wroclaw Panthers, Prague Lions, Nordic Storm und Berlin Thunder zu den aussteigenden Clubs. Erst am Sonntag hatte sich Stuttgart Surge im ELF-Finale gegen die Vienna Vikings den Titel gesichert.
Die ELF reagierte auf den angekündigten Rückzug mit dem Verweis auf bestehende Verträge. Demnach seien für die kommende Saison bereits elf Franchises vertraglich gebunden, zudem befänden sich Gespräche mit möglichen neuen Teams in fortgeschrittenem Stadium. Eine Liste der künftig verbleibenden oder ausscheidenden Franchises wurde nicht veröffentlicht.
Bereits zuvor hatte die Liga personelle Veränderungen in der Führungsebene erlebt. Commissioner Patrick Esume und Geschäftsführer Zeljko Karajica traten nach internen Differenzen zurück. Karajica bleibt jedoch über die Sports & Entertainment Holding Mehrheitseigentümer. Die Ligaleitung wurde zuletzt an den deutschen Sportmanager Ingo Schiller übertragen.