Ein Änderungsantrag der Liberaldemokraten zum britischen Football Governance Bill sieht vor, künftig ausgewählte Spiele der Premier League frei empfangbar zu machen.
Ziel des Vorschlags ist es, den Zugang zur englischen Fußball-Oberliga zu erleichtern. Konkret sollen zehn Spiele pro Saison sowie ausgewählte Finalspiele – darunter der Ligapokal und die Play-Off-Finals der unterklassigen Ligen – ohne Paywall ausgestrahlt werden. Derzeit liegen die Übertragungsrechte exklusiv bei Sky Sports und TNT Sports.
„Ich fordere Abgeordnete aller Couleur auf, unseren Änderungsantrag zu unterstützen, die Paywall abzureißen und die Spiele der Premier League auf frei empfangbaren Kanälen verfügbar zu machen“, so Max Wilkinson, kulturpolitischer Sprecher der Liberaldemokraten. Er kritisierte die bisherigen Zugangsbeschränkungen als „teure Barriere“, die Fans ausschließe.
Neben der Forderung nach mehr Free-TV-Inhalten brachte Wilkinson auch strukturelle Änderungen ein. Eine sogenannte „Goldene Aktie“ soll Fanorganisationen mehr Mitspracherecht in zentralen Clubentscheidungen geben – etwa bei Stadionverlegungen, Vereinsnamen oder möglichen Ligawechseln. Der Vorschlag orientiert sich an der Kritik rund um die Pläne zur European Super League im Jahr 2021.
Im Rahmen dieser Reform soll die neu geschaffene unabhängige Regulierungsbehörde für den Fußball eine zentrale Rolle einnehmen: Sie soll die Einhaltung der Mitspracherechte der Fans überwachen und bei Verstößen Sanktionen gegen Vereine verhängen können.
Weitere Änderungsanträge betreffen unter anderem eine stärkere Kontrolle des Ticket-Zweitmarkts sowie Maßnahmen zum Schutz des Spielerwohls. Wilkinson forderte eine Überprüfung der Belastung durch zunehmende Spielanzahlen und deren gesundheitliche Folgen, insbesondere vor dem Hintergrund der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025.