Die geplante Flutlichtanlage für die Skisprungschanze am Innsbrucker Bergisel wird vorerst nicht realisiert.
Wie der Österreichische Skiverband (ÖSV) bestätigt, wurde das Projekt in Abstimmung mit dem Sportministerium zumindest um ein Jahr verschoben. Grund dafür sind Finanzierungsschwierigkeiten – insbesondere auf Bundesebene.
Die ursprünglich veranschlagten Gesamtkosten belaufen sich laut Tiroler Tageszeitung auf rund 4,5 Millionen Euro. Während ÖSV und Stadt Innsbruck jeweils ein Sechstel der Summe tragen würden, sollten die restlichen zwei Drittel durch Fördermittel des Bundes und des Landes Tirol gedeckt werden. Angesichts der aktuellen Sparvorgaben des Bundes wurde das Vorhaben nun jedoch auf Eis gelegt.
Der Skiverband hatte sich im Vorfeld bereit erklärt, etwaige Kostenüberschreitungen vollständig zu übernehmen und die Auszahlung der öffentlichen Mittel auf mehrere Jahre zu strecken – dennoch konnte keine Einigung erzielt werden.
Auswirkungen auf geplante Frauen-Tournee
Der Aufschub hat direkte Konsequenzen für die Zukunft des Standortes im internationalen Wettkampfkalender. Der ÖSV macht deutlich: Ohne Flutlicht ist die Austragung von Abendbewerben – insbesondere im Rahmen einer möglichen Vierschanzen-Tournee der Frauen ab der Saison 2026/27 – nicht realistisch. Der Verband hat seine Tournee-Partner daher bereits über mögliche Alternativen für ein Damen-Springen in Österreich informiert.
Auch für die bestehenden Herrenbewerbe sieht der ÖSV Risiken. Innsbruck gilt als jener Tournee-Ort mit den meisten wetterbedingten Absagen – eine moderne Flutlichtlösung würde hier die Flexibilität deutlich erhöhen. In diesem Jahr war das Bergisel-Springen mit 22.500 Zuschauern erstmals seit 2016 ausverkauft, was die Bedeutung des Standorts auch wirtschaftlich unterstreicht.
Der ÖSV will nun rasch Gespräche mit den neu gewählten politischen Entscheidungsträgern führen, um eine Lösung zu ermöglichen und den Standort Innsbruck langfristig abzusichern.