Die Professionalisierung im Frauenfußball schreitet zügig voran – sportlich wie wirtschaftlich. Bianca Rech, Direktorin für Frauenfußball beim FC Bayern München, spricht mit sportsbusiness.at über Strukturen, Chancen und Sponsorstrategien.
++ sportsbusiness.at exklusiv von Mario Sonnberger ++
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Wer langfristig Erfolge erzielen will, muss mehr tun, als gute Spielerinnen zu verpflichten. Es geht um Strukturen, Strategien und klare Verantwortlichkeiten. Beim FC Bayern München wurde deshalb 2024 eine neue Funktion geschaffen: Bianca Rech übernahm als Direktorin für Frauenfußball die Steuerung des gesamten Bereichs. Ein weiterer Schritt, um Fußball für beide Geschlechter professionell zu halten.
Dass es dabei nicht nur um sportliche Erfolge geht, zeigt ein Blick auf aktuelle Zahlen: Die UEFA prognostiziert, dass sich der kommerzielle Wert des europäischen Frauenfußballs in den kommenden Jahren auf rund 150 Millionen Euro verdoppeln wird. Sponsoring, Transfers und mediale Sichtbarkeit steigen. Gleichzeitig bleiben Herausforderungen bestehen: Die Schere zwischen Männer- und Frauenfußball ist groß, ob es um Gehälter geht, Präsenz oder Infrastruktur. Rech spricht im Interview offen über diese Ungleichgewichte, plädiert aber ebenso entschieden für eine positive Perspektive: „Wir müssen das Momentum nutzen – und nicht den Zug verpassen.“
Als langjährige Führungskraft kennt sie beide Seiten: die sportliche Realität am Platz und die strategische Arbeit hinter den Kulissen. Rech ist überzeugt, dass sich wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung im modernen Sport nicht ausschließen – im Gegenteil: Gerade im Frauenfußball liege ein großes Potenzial für Unternehmen, sich glaubwürdig und zukunftsorientiert zu positionieren.
Im Interview mit sportsbusiness.at spricht sie über neue Marktmechanismen, notwendige Rahmenbedingungen – und die Frage, wie sich wirtschaftliche und gesellschaftliche Ziele im Frauenfußball vereinen lassen. Welche Rolle Sponsoren, Medien und Rechtehalter dabei spielen, diskutiert Rech außerdem beim Branchentreffen SPORT & MARKE am 28. April 2025 in Wien. Im Panel Investment-Frauensport: Wie lassen sich Potenziale realisieren? steht sie gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten Rede und Antwort.
sportsbusiness.at: Sie sind seit Sommer 2024 Direktorin für Frauenfußball beim FC Bayern. Was hat sich durch die neue Struktur verändert – und wie fällt Ihre Bilanz nach rund zehn Monaten aus?
Bianca Rech: Eine Strukturveränderung ist immer ein Prozess und in diesem befinden wir uns nach wie vor. Hierbei geht es primär um Optimierung der Schnittstellen, Nutzung von Synergien und Anpassung von Arbeitsfeldern. Es ist eine herausfordernde Aufgabe, die uns aber in der Weiterentwicklung des Bereichs Frauenfußball sehr hilft.
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