Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo fordert Arsenal, Paris Saint-Germain und Bayern München auf, ihre Sponsorenverträge mit Visit Rwanda zu beenden.
Die Demokratische Republik Kongo hat die europäischen Spitzenklubs Arsenal, Paris Saint-Germain und Bayern München dazu aufgefordert, ihre Partnerschaften mit Visit Rwanda zu beenden. Die Außenministerin der Demokratischen Republik Kongo, Thérèse Kayikwamba Wagner, wandte sich in Briefen an die Klubverantwortlichen und stellte die „Moral“ der Sponsorendeals infrage.
Hintergrund ist die aktuelle humanitäre Krise im Osten des Landes, die durch Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und der Rebellenbewegung M23 verschärft wird. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen sind in diesem Jahr bereits mehr als 400.000 Menschen vertrieben worden. Eine Gruppe von UN-Experten erhebt zudem schwere Vorwürfe gegen Ruanda: Demnach kontrolliere die ruandische Armee „de facto“ die Operationen der M23 in der umkämpften Region.
Kayikwamba Wagner argumentiert, dass die Finanzierung der Visit-Rwanda-Kampagne möglicherweise durch den illegalen Abbau von Rohstoffen in den besetzten Gebieten der Demokratischen Republik Kongo erfolgt. Diese Mineralien könnten über die Grenze geschmuggelt und von Ruanda exportiert werden.
In ihrem Schreiben an Arsenal erklärte sie, dass die Verwicklung Ruandas in den Konflikt „unbestreitbar“ geworden sei, insbesondere nachdem Berichte über den Einsatz von 4.000 ruandischen Soldaten in der Region bekannt wurden. Sie appellierte an die Vereine, ihre Zusammenarbeit mit Visit Rwanda zu überdenken.
Arsenal, PSG, Bayern München und Visit Rwanda haben sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert.