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So teilt die Bundesliga künftig die TV-Gelder auf

(c) GEPA pictures/ Witters/ Joerg Halisch

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Das Präsidium der DFL hat einstimmig einen neuen Verteilerschlüssel für die TV-Erlöse beschlossen, der ab der Saison 2025/26 in Kraft tritt. Ziel ist es, sowohl das Leistungsprinzip zu stärken als auch die Solidarität zwischen den 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga zu bewahren.

Nationale und internationale Medienerlöse werden dabei weiterhin getrennt behandelt, allerdings mit neuen Akzenten, um Wachstum, Nachwuchsarbeit und Fanbindung zu fördern.

Die zentralen Änderungen im Überblick:

1. Stärkung der zentralen Vermarktung

Von den rund 80 Millionen Euro, die bei der jüngsten Ausschreibung an Mehrerlösen erzielt wurden, fließen ab der Saison 2026/27 insgesamt 50 Millionen Euro in zentrale Investitionen der DFL. Diese sollen Wachstumsprojekte finanzieren, die langfristig allen Vereinen zugutekommen. Die Clubs beteiligen sich gemäß ihrem Anteil am Verteilerschlüssel an dieser Binnenfinanzierung.

2. Mehr Gewicht für Fan- und Medieninteresse

Die bisherige Säule „Interesse“ wird erweitert. Neben den Ergebnissen aus einer Marktforschung werden künftig auch die TV-Reichweiten und die Anzahl der Vereinsmitglieder berücksichtigt. Dadurch sollen sowohl die Vereinsarbeit als auch die Attraktivität für Zuschauer stärker honoriert werden. Der Anteil dieser Säule bleibt bei drei Prozent.

3. Solidaritätszahlungen für nicht international spielende Vereine

Ab 2025/26 wird der Solidarbeitrag an die 2. Bundesliga von 8,5 Millionen auf 10 Millionen Euro jährlich erhöht. Zusätzlich erhalten nicht international spielende Bundesligaclubs fünf Millionen Euro pro Saison. Diese Mittel stammen aus den internationalen Medienerlösen und sollen speziell jene Vereine unterstützen, die nicht an europäischen Wettbewerben teilnehmen.

4. Förderung des Nachwuchses

In der Säule „Nachwuchs“ wird der Einsatz junger, in Deutschland ausgebildeter Spieler stärker gewichtet. Mit einem Anteil von vier Prozent der TV-Erlöse sollen die Vereine gezielt dazu motiviert werden, Talente mehr Spielzeit zu geben.

Weiterentwicklung des bisherigen Modells

Die grundsätzliche Struktur des Verteilerschlüssels bleibt erhalten: Die Hälfte der nationalen TV-Erlöse wird gleichmäßig auf alle Vereine verteilt, die andere Hälfte nach Kriterien wie Leistung, Interesse und Nachwuchsförderung. Dieses Modell hat sich laut DFL-Präsidium auch im internationalen Vergleich bewährt, da es Wachstum und sportliche Leistung honoriert und gleichzeitig die Solidarität innerhalb des Ligaverbands stärkt.

Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums, kommentiert: „Wir haben in konstruktiven, konzentrierten Diskussionen eine gute Weiterentwicklung des bewährten Schlüssels erreicht. Dazu haben die Mitglieder des Präsidiums verschiedenste Interessen bestmöglich zu einer Gesamtperspektive für den deutschen Profifußball zusammengeführt und am Ende ein einstimmiges Ergebnis erreicht. Dies ist nach der ausgesprochen erfolgreichen Rechte-Ausschreibung ein weiteres sehr gutes Signal für den Ligaverband.“

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