Am kommenden Wochenende beginnt in Deutschland die Testphase für Schiedsrichter-Durchsagen nach VAR-Eingriffen in der 1. und 2. Bundesliga. Das Pilotprojekt soll mehr Transparenz bei Entscheidungen schaffen und das Verständnis der Zuschauer fördern.
Wie der „Kicker“ berichtete, erfolgen die Durchsagen nicht nur über die Stadionlautsprecher, sondern werden auch in die Live-Übertragungen der Bundesliga-Medienpartner integriert. Die Testphase wird bis Saisonende in neun Stadien durchgeführt, darunter die Arenen von Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Eintracht Frankfurt. Am kommenden Spieltag sind erstmals fünf Partien für die neuen Durchsagen vorgesehen, darunter Spiele in Düsseldorf, München und St. Pauli.
Die Schiedsrichter informieren das Publikum immer dann, wenn sie eine Entscheidung in der Review Area überprüft oder auf Hinweis des Video-Assistenten eine sogenannte faktische Entscheidung geändert haben. Die Durchsage erläutert die überprüfte Spielszene, das Ergebnis der Überprüfung und die endgültige Entscheidung. Unterstützt wird das alles zunächst durch ein Erklärvideo, das den Ablauf den Zuschauern näherbringt.
Die Referees nutzen dabei ein Headset mit „Push-to-talk-Button“ und wenden sich für die Ansage zur Haupttribüne. Die DFL betonte, dass die Erklärungen kurz gehalten werden sollen. „Orientieren sollen sich die Schiedsrichter aber an dem Schema, das wir bisher bei den Einblendungen auf den Stadionleinwänden haben. Es wird etwas ausführlicher sein, aber nicht so, dass es eine regeltechnische Erklärungen geben wird“, sagte Jochen Drees, VAR-Verantwortlicher beim DFB.
Die Schiedsrichter haben bisher wenig Erfahrung mit den Durchsagen. Nach einem Sommertraining mit Kameratests und ersten Probedurchläufen im Herbst hat jeder Referee erst zwei Test-Durchsagen absolviert. Die DFL wird die Testphase mit Zuschauerbefragungen evaluieren und über die weitere Umsetzung beraten.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl, Mitglied der DFL-Kommission Fußball, betonte die Bedeutung des Projekts: „Vor allem die Zuschauer in den Stadien sollen einen Mehrwert haben. Wir denken, dass das Public Announcement ein Schritt nach vorne sein kann, um das VAR-System, das wir in der Kommission grundsätzlich für sehr gut halten, weiter zu verbessern“
Die Testphase soll Aufschluss darüber geben, ob sich die neue Kommunikationsmethode in den Bundesliga-Alltag integrieren lässt und wie die Zuschauer darauf reagieren. Ziel bleibt, die Transparenz und Akzeptanz von Entscheidungen zu erhöhen.