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Netflix weiter mit Interesse an Live-Sportrechten – aber vorsichtig bei ganzen Saisons

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Die Streamingplattform Netflix bleibt offen für Investitionen in den Bereich Live-Sport, sieht jedoch weiterhin Herausforderungen beim Erwerb von Übertragungsrechten für ganze Saisons.

In einer Telefonkonferenz zu den Quartalsergebnissen betonte Co-CEO Ted Sarandos, dass Sportübertragungen eine „fantastische Möglichkeit“ seien, jedoch müsse jede Entscheidung ökonomisch sinnvoll sein – sowohl für Netflix als auch für die jeweiligen Sportligen.

Im Jahr 2024 konnte Netflix mit ausgewählten Live-Sportübertragungen beachtliche Erfolge verzeichnen. Die Übertragung eines NFL-Spiels am ersten Weihnachtsfeiertag zog mehr als 30 Millionen Zuschauer an und trug zu einem TV-Marktanteil von 8,5 Prozent in den USA bei – dem höchsten Wert seit Juli 2023.

Auch das Debüt von „Monday Night Raw“ der WWE auf der Plattform erreichte mit 4,9 Millionen Zuschauern international beeindruckende Zahlen. Sarandos hob hervor, dass die Reichweiten dieser Events im Vergleich zu linearen TV-Übertragungen signifikant höher waren und Netflix somit ein breiteres, jüngeres und globaleres Publikum erreicht habe.

Einen Meilenstein setzte Netflix außerdem mit dem Erwerb der exklusiven Rechte für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2027 in den USA. Sarandos lobte diese Vereinbarung als perfekte Ergänzung zur Live-Sport-Strategie des Unternehmens, da die Frauen-Weltmeisterschaft ein „Fernsehereignis voller Dramatik“ sei und die zunehmende Popularität des Frauensports widerspiegle.

Allerdings betonte Sarandos, dass die Übernahme von Rechten für eine komplette Sportsaison eine völlig andere Herausforderung darstellt. „Die Wirtschaftlichkeit solcher Vereinbarungen ist schwer zum Funktionieren zu bringen“, erklärte er. Netflix wolle dem Sport zwar weiterhin Mehrwert bieten, wie es bei den erfolgreichen Partnerschaften mit der WWE und der NFL der Fall war, doch große Liga-Verträge seien komplex und mit hohen finanziellen Risiken verbunden.

Ein möglicher Rechteerwerb für die Ultimate Fighting Championship (UFC), deren aktueller Vertrag mit ESPN 2025 ausläuft, wurde von Sarandos nicht kommentiert. Branchenbeobachter gehen jedoch davon aus, dass Netflix bei den Verhandlungen eine Rolle spielen könnte.

Während Netflix seine Ambitionen im Live-Sportbereich weiter auslotet, bleibt der Streamer auf ein nachhaltiges Wachstum bedacht. Im vierten Quartal 2024 verzeichnete das Unternehmen einen Rekordumsatz von 10,25 Milliarden US-Dollar (9,77 Milliarden Euro), was einem Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Zahl der Abonnenten stieg um fast 19 Millionen auf 301,6 Millionen weltweit. Um diesen Erfolg weiter auszubauen, hat Netflix kürzlich Preiserhöhungen in mehreren Märkten, darunter die USA und Kanada, angekündigt.

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