Die geplante Übernahme der MotoGP durch Liberty Media wird durch die EU-Wettbewerbsbehörde überprüft. Bedenken bestehen hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf den Rundfunk- und Streamingmarkt.
Die Europäische Union hat eine umfassende Untersuchung der geplanten Übernahme von Dorna Sports, dem Inhaber der kommerziellen Rechte an der MotoGP, durch >> Liberty Media eingeleitet. Liberty hatte bereits im April angekündigt, rund 86 Prozent der Anteile an Dorna Sports für einen Unternehmenswert von 4,2 Milliarden Euro zu erwerben.
Laut Bloomberg äußert die neue EU-Kartellkommissarin Teresa Ribera Bedenken, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb auf den Rundfunk- und Streaming-Märkten beeinträchtigen könnte. Hintergrund ist, dass Liberty Media bereits Eigentümer der Formel 1 ist, was Fragen nach einer marktbeherrschenden Stellung im Motorsport aufwirft.
Die EU-Kartellbehörde prüft regelmäßig Übernahmen auf mögliche Wettbewerbsverzerrungen. In früheren Fällen, wie bei CVC Capital Partners 2006, wurde ein Verkauf eines der betroffenen Motorsportunternehmen gefordert. Die aktuelle Situation unterscheidet sich jedoch: Motorsportserien stehen heute im Wettbewerb mit einer breiteren Palette an Sport- und Unterhaltungsangeboten.
Die heutige Motorsportszene zeigt sich im Vergleich zu 2006 stark verändert. Während die Formel 1 global eine enorme Popularität genießt, spricht die MotoGP eine andere Zielgruppe an und konkurriert weniger direkt mit der Königsklasse des Motorsports. Experten wie BlackBook Motorsport gehen daher davon aus, dass die MotoGP-Verantwortlichen diesen Aspekt bereits berücksichtigt haben und die Übernahme letztlich genehmigt wird.
Die EU-Wettbewerbsbehörde könnte Lösungen zur Wahrung des Marktgleichgewichts verlangen oder die Bedenken nach der Prüfung als unbegründet zurückweisen. Dass die Übernahme komplett blockiert wird, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Die endgültige Entscheidung der EU-Kommission wird in den kommenden Monaten erwartet.