Die österreichische Fußballbundesliga hat am Montag die Finanzkennzahlen der Admiral Bundesliga-Klubs sowie jener der 2. Liga veröffentlicht. Red Bull Salzburg ist nach wie vor der Krösus, Austria Wien verzeichnet ein Puls, Klagenfurt und Bregenz droht ein Verfahren.
Per 30. Juni 2024 mussten die Vereine der Admiral Bundesliga sowie 2. Liga ihren geprüften Konzernabschluss einreichen. Die negativen Themen vorneweg: Von den 26 Vereinen hatten mit Bundesligist Austria Klagenfurt sowie 2. Liga-Verein Schwarz-Weiß Bregenz zwei Teilnehmer zum geforderten Stichtags nichts eingereicht. Ihnen droht nun vonseiten des Senat 5 ein Verfahren. Die Klubs haben sich mittlerweile dazu geäußert.
Unterlagen werden nachgereicht
Schwarz-Weiß Bregenz musste mit der Ausgliederung des Profispielbetriebs im Herbst 2023 erstmals einen konsolidierten Abschluss erstellen bzw., wie der Verein in einem Statement auf der eigenen Homepage erklärt, die Erstellung von drei separaten Jahresabschlüssen: einen für den Verein (Muttergesellschaft), einen für die GmbH (Tochtergesellschaft) und schließlich einen konsolidierten Abschluss für die gesamte Gruppe. Und weil das bisherige Steuerberatungsbüro im Frühjahr aufhörte und die Suche dauerte, konnte trotz „hohen Einsatzes“ der konsolidierte Abschluss nur als Entwurf vorgelegt werden: „Dennoch haben wir am 15.10.2024 die vorläufigen für den Lizenzantrag für die Saison 2024/25 notwendigen Finanzunterlagen fristgerecht eingereicht und die Bundesliga über die Verzögerung informiert.“
Austria Klagenfurt wiederum entschuldigt sich in Person von Vizepräsident Zeljko Karajica auf der Homepage nicht, erklärt aber, dass der Tod von Herbert Matschek im September die Neuordnung interner Prozesse verlangt, war er doch nicht nur Präsident, sondern auch langjähriger Steuerberater. „Wir bedauern es sehr, dass der geprüfte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023/24 zum geforderten Stichtag nicht bei der ÖFBL eingereicht werden konnte. Mittlerweile haben wir unsere Hausaufgaben jedoch erledigt“, so die Klagenfurter weiter.
Plus bei Austria Wien, Salzburg weit vor Sturm
>> Vergangenes Jahr meldet noch zwölf Vereine bei den Finanzkennzahlen ein Minus, aktuell sind es nur noch sechs bzw. könnten es noch zwei mehr werden. In der 2. Liga hat der KSV 1919 bei Erträgen von 1,98 Mio. Euro ein Minus von 615.000 Euro aufzuweisen, der SKN St. Pölten bilanziert bei weitaus höheren Erträgen mit -239.000 Euro, die SV Ried ist nur knapp unter der schwarzen Null.
In der Bundesliga schreiben der GAK sowie die WSG Tirol rote Zahlen, ebenso der TSV Hartberg. Auffällig ist das Plus bei Austria Wien. So gibt es nicht nur ein Plus von über 11 Mio. Euro, sondern auch eine Reduktion des negativen Eigenkapitals von über 20 Mio. auf 9, 42 Mio. Euro. Dies ist auf einen Einmaleffekt durch den Wegfall des Kredits für die Generali Arena zu erklären.
Doublesieger Sturm Graz verbucht mit einem Umsatz von 54,38 Mio. Euro einen Rekord (bei 30.000 Euro Gewinn), bleibt aber mehr als nur deutlich hinter dem sportlich strauchelnden entthronten Serienmeister aus Salzburg. Red Bull Salzburg vermeldet Erträge in der Höhe von 182,59 Mio. Euro und einen Gewinn von 24,69 Mio. Euro. Das sollte Spielraum für sportliche Lösungen offen halten.