Heinz Kinigadner spricht im Exklusiv-Interview mit sportsbusiness.at über das Ergebnis der diesjährigen Rallye Dakar, wie viel Aufwand und Geld in so einem Rennen steckt und welche Ziele KTM für das Jahr 2022 forciert.
sportsbusiness.at Exklusiv – Das Gespräch führte Nils Daiker
Bei der am Freitag (14. Jänner 2022) zu Ende gegangenen Rallye Dakar erzielte KTM ein erfreuliches Ergebnis. Man konnte sich mit Matthias Walkner den dritten Platz und somit das Podium sichern aber auch der Sieger, Sam Sunderland, ging aus dem KTM-Rennstall für das Tochterunternehmen GasGas an den Start. Zum exklusiven sportsbusiness.at-Interview lässt nun, Heinz Kinigadner, der ehemalige Motocross- und Rallyefahrer und seit 1997 Sportmanager für KTM die Rallye Dakar Revue passieren, erklärt wie viel Zeit TM zur Vorbereitung solch eines Rennens benötigt und wie das Marketing der Rallye Dakar aussieht.
sportsbusiness.at: Matthias Walkner hat es bei der diesjährigen Rallye Dakar auf den 3. Platz und somit aufs Podest geschafft, wie zufrieden ist man mit diesem Ergebnis?
Heinz Kinigadner: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Einerseits, da Matthias Walkner den dritten Platz erzielen konnte, andererseits, weil unsere Tochtergesellschaft GasGas mit dem Fahrer Sam Sunderland das diesjährige Rennen gewonnen hat. Die Rallye Dakar ist insgesamt ein sehr schwieriges Rennen, da man die Fahrer während den gesamten Rennetappen nicht erreichen kann und umgekehrt genauso. Es ist ein Rennen, wo es keine Probleme geben darf. Wir hatten dieses Jahr bis zum Ende viele Ups and Downs, doch gerade Matthias Walkner und auch der Sieger, Sam Sunderland, waren die zwei Fahrer, die sich nie ganz nach vorne gedrängt haben, immer im Spitzenfeld mitgerollt sind, nie viel verloren haben und dadurch im Endeffekt diese Ergebnisse erzielen konnten.“
Wie kann man den Aufwand beschreiben, den KTM für die Rallye Dakar betreibt?
„Bei der Rallye Dakar ist es wirklich so, dass man das ganze Jahr über zu diesem einen Event hinarbeitet. Es gibt zwar auch andere Rennen, diese sind jedoch der Dakar untergeordnet und sind mehr oder weniger Trainingsrennen für die Dakar. Der jährliche Aufwand ist nur schwer überschaubar - von Testarbeiten in Amerika, in Dubai und überall, wo es Wüsten und dementsprechende Gegenden gibt, bis hin zum Transport des kompletten Equipments, der Ersatzteile und der Renngeräte selber.
Außerdem sind bei der Rallye Dakar ca. 35 Leute im Auftrag von KTM dabei. Darunter Spezialisten, wie Fahrwerkstechniker, Motortechniker und Elektroniker und das engere Team, wie Fahrer, Mechaniker, Betreuer, drei Physiotherapeuten und einen eigenen Doktor.
Dazu kommen dann noch die Teamchefs, wo wir nichts dem Zufall überlassen und ehemalige Spitzenfahrer mitnehmen – dieses Jahr unter anderem Marc Coma, als fünffachen Sieger und auch dreimaligen Renndirektor der Dakar und Jordi Viladoms, der bereits seit vielen Jahren als Fahrerbetreuer der KTM gilt und das ganze Jahr über Roadbooks für die Fahrer schreibt, denn Roadbook lesen und schnell fahren ist der Schlüssel bei der Rallye Dakar.“
Wenn man diesen Aufwand nun in Geld umrechnet, welches Budget nimmt KTM insgesamt für diese Rallye in die Hand?