Vergangene Woche gab die Bundes-Sport GmbH bekannt, welche Fördersummen für den nächsten Olympia-Zyklus im Sommersport zu erwarten sind. Der Fokus auf Leistung ist gestiegen.
Die Bundes-Sport GmbH ist in Österreich zuständig für die Berechnung und Abwicklung der Sportförderungen der Verbände. Vergangene Woche hat dessen Geschäftsführer Clemens Trimmel die Ergebnisse für den Zyklus 2022 bis 2024 für die Sommersport-Verbände bekanntgegeben.
So werden im ersten Jahr insgesamt 20,481 Millionen Euro verteilt, in den Genuss kommen 30 Fachverbände. Die großen Gewinner im Vergleich zur abgelaufenen Förderperiode sind – in absoluten Zahlen – die Verbände im Klettern, Judo, Leichtathletik und Rudern. Das größte Minus steht bei Turnen, gefolgt von Tischtennis und Badminton. Die Gewinner sind fast ausnahmslos jene Verbände, die sich bei Weltmeisterschaften oder bei den Olympischen Spielen mit Medaillen belohnen konnte.
Beispiel: Der Kletterverband konnte die Förderung von 761.872 Euro auf 962.523 Euro steigern. Der Judoverband bekommt 2022 168.789 Euro mehr (+16,2), der Leichtathletik-Verband 114.785 Euro (+9,1). Rudern darf sich über ein Plus von 108.712 Euro (+12,0) freuen, Basketball über 105.253 Euro (+21,2) mehr.
„Wir wollen aber nicht nur strikt nach Ergebniskriterien gehen“, so Trimmel gegenüber der APA. Daher kann der jeweilige Verband auch Punkte für das Potenzial seiner Athleten sammeln, für „die Qualität und das Ausmaß der Nachwuchsarbeit sowie die Qualität der Verbandsstruktur und der Verbandsarbeit“. Die potenzialorientierte Bewertung basiert im Detail auf Selbsteinschätzungen von den Verbänden, die in eine Datenbank eingepflegt werden. Die finale Bewertung dieser Inputs erfolgt durch die Kommission der Bundes-Sport GmbH. In der Kommission sitzen unter anderem ÖOC-Funktionär Christoph Sieber oder Claudia Lösch.
Verloren im Gegensatz zur früheren Förderperiode haben Turnen (-17 Prozent), Tischtennis (-10,8 Prozent) oder Badminton mit einem Minus von 20,3 Prozent.
Zweite Säule Athletenförderung
Abseits der Verbandsförderung bildet die athletenspezifische Spitzensportförderung die zweite Säule der Fördermittelvergabe. Insgesamt 7,5 Millionen Euro werden den Sportlern mit Potenzial über den Verband ausgezahlt, das Geld ist zweckgewidmet. Verpflichtende Unterschriften von Athlet und Verband sollen belegen, dass alle Betroffenen über die Förderung Bescheid wissen.
Für Paris 2024 stehen derzeit 81 Athletinnen und Athleten im Kader, weiters sind in diesem Topf auch 103 aus dem Bereich Nachwuchs/Anschluss sowie sechs Mannschaften in der allgemeinen Klasse und vier Nachwuchsmannschaften. Aber auch nicht-olympische Sportarten werden unterstützt: 171 Athletinnen und Athleten und 17 Mannschaften werden gefördert.